(neu: Schlusskurse, Handelsspanne, Umsätze, Details zu Bericht über Italien)
* Kurse drehen kurz vor Handelsschluss ins Plus
* Bericht über mögliche Anleihenkäufe durch China
New York, 12. Sep (Reuters) - Die Hoffung auf Hilfe aus China bei der Bewältigung der Euro-Schuldenkrise hat die Wall Street am Montag überraschend beflügelt. Kurz vor Börsenschluss drehten die Kurse ins Plus, nachdem Sorgen über die Krise in der Eurozone das Geschehen dominiert hatten. Grund für den Stimmungsumschwung dürfte ein Bericht gewesen sein, dass das ähnlich wie Griechenland hoch verschuldete Italien auf Unterstützung aus China hoffen kann.
Der Dow-Jones-Index der Standardwerte ging mit einem Plus von 0,6 Prozent bei 11.061 Punkten aus dem Handel. Im Laufe des Tages pendelte er zwischen den Werten von 10.824 und 11.062. Der breiter gefasste S&P 500 ging mit einem Zuwachs von 0,7 Prozent oder 1162 Punkten aus dem Markt. Der technologieorientierte Nasdaq beendete sogar mit einem Sprung von über einem Prozent mit 2495 Zählern den Handel.
Dabei hatte die Talfahrt der europäischen Börsen auch den Handel in New York belastet. Die wichtigsten Indizes lagen noch am Nachmittag (Ortszeit) im Minus. Der Handel war sehr volatil. Investoren an der Wall Street fürchten seit Monaten, dass die Schuldenkrise auf die USA übergreifen könnte. Besondere Sorge gab es wegen französischer Großbanken, die viele griechische Staatsanleihen besitzen und von der Ratingagentur Moody's heruntergestuft werden könnten. Enttäuscht zeigten sich die Anleger auch davon, dass es bei einem Treffen der G7-Finanzminister in Marseille keine konkreten Beschlüsse zur Ankurbelung der Weltwirtschaft gab.
In Frankfurt schloss der Dax mit 2,3 Prozent im Minus. Er notierte bei 5072 Punkten. Am Morgen war der Leitindex sogar unter die 5000-Punkte-Marke gefallen.
Im Interesse der Investoren standen Aktien von Netlogic mit einem Plus von mehr als 50 Prozent. Der Chiphersteller Broadcom übernimmt den Konkurrenten für 3,7 Milliarden Dollar. Broadcom-Aktien fielen allerdings um 1,1 Prozent.
Die Aktien von McGraw-Hill notierten gegen den Trend fast vier Prozent höher. Die Muttergesellschaft von Standard & Poor's will sich in McGraw-Hill Markets mit der Ratingagentur und McGraw-Hill Education mit dem Verlagsgeschäft aufspalten.
An der New York Stock Exchange wechselten rund 1,09 Milliarden Aktien den Besitzer. 1424 Werte legten zu, 1570 gaben nach, und 81 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 2,01 Milliarden Aktien 1400 im Plus, 1151 im Minus und 102 unverändert. (Reuters Büro New York; geschrieben von Volker Warkentin; redigiert von Thomas Seythal)