Die Fresenius-Aktie (DE:FREG) (WKN: 578560) ist wirklich ein interessanter Performancer im laufenden Börsenjahr 2020. Obwohl wir die Aktie des DAX-Gesundheitskonzerns als defensiv und mit Qualität bezeichnen können, lässt die Aktienkursentwicklung zu wünschen übrig.
Seit Jahresanfang liegt das Minus noch immer bei ca. 24 %. Eine erfolgreiche Entwicklung einer eigentlich defensiven Aktie sieht dann doch anders aus. Wobei die Gründe für dieses maue Abschneiden durchaus vielfältig sein könnten.
Wie auch immer: Jetzt hat sich das Management jedenfalls zur Zukunft der Fresenius-Aktie und speziell im kommenden Jahr geäußert. Schauen wir im Folgenden daher einmal, was Foolishe Investoren auch zum Wachstum wissen sollten. Beziehungsweise, ob eine Neubewertung der Fresenius-Aktie im kommenden Jahr möglicherweise anstehen könnte.
Fresenius-Aktie: Das Management hat Erwartungen! Mit Stephan Sturm hat sich jetzt jedenfalls der CEO und ein Funktionär aus dem Top-Management zur Zukunft von Fresenius gegenüber dem Nachrichtendienst dpa geäußert. Dabei fielen durchaus wohlwollende, spannende Worte, die Foolishe Investoren aufhorchen lassen sollten.
So sei es der Anspruch, dass das Management im Jahre 2021 nicht bloß ein Umsatzwachstum sieht. Nein, sondern dass man auch das Ergebnis erneut wieder steigern kann. Eine wirklich interessante Einschätzung, die vielleicht etwas Kontext verdient: In den ersten neun Monaten des laufenden Börsenjahres konnte Fresenius ein moderates Umsatzwachstum verzeichnen, die Ergebnisse stagnierten jedoch bestenfalls beziehungsweise sind moderat rückläufig. Das heißt, das Management hinter der Fresenius-Aktie nimmt jetzt die Baustelle in Angriff, auf die es auch Investoren wirklich ankommt.
Möglicherweise wird Fresenius dabei in den USA zukünftig eine wichtigere Rolle übernehmen. Unter Biden und in Anbetracht der wirtschaftlichen Ausgangslage könnten die Kosten im Gesundheitsbereich gesenkt werden. Was sich zunächst wie eine Belastung anhört, könnte für die Tochtergesellschaften Kabi und Medical Care jedoch zu neuen Chancen als private Betreiber führen. Eine insgesamt spannende Einschätzung, die Foolishe Investoren aufhorchen lassen sollte.
Steht jetzt eine Neubewertung der Aktie an? Sollte sich diese Prognose bewahrheiten, so könnte eine Neubewertung der Fresenius-Aktie anstehen. Die Anteilsscheine des DAX-Gesundheitskonzerns sind und bleiben schließlich weiterhin preiswert. Vor allem, wenn wir die Qualität und die neue Perspektive würdigen.
Beim aktuellen Aktienkurs von 38,03 Euro (15.12.2020, maßgeblich für alle aktuellen Kurse und Kennzahlen) läge das 2019er-Kurs-Gewinn-Verhältnis bei ca. 11,25. Das Kurs-Umsatz-Verhältnis beträgt hingegen rund 0,59 und die Dividendenrendite liegt weiterhin bei über 2 %. Alle Werte lassen daher klar auf eine Unterbewertung schließen. Insbesondere für eine Aktie, die zukünftig wieder ein moderates Wachstum verzeichnen könnte.
Keine Frage: Wer defensiv agiert, einen stabilen Dividendenaristokraten ergattern möchte und für den auch die Sicherheitsmarge eine wichtige Rolle spielt, der könnte jetzt die Fresenius-Aktie näher in den Fokus rücken. Vor allem mit einem moderaten Wachstum könnte die Bewertung in den nächsten Monaten oder Jahren erneut eine andere Richtung einschlagen. Oder deutlich teurer werden.
Fresenius-Aktie: Ein Schnäppchen …? Möglicherweise könnte man sogar so weit gehen und sagen, dass die Fresenius-Aktie mit Blick auf die Entwicklung des breiten Marktes jetzt sogar ein Schnäppchen ist. Könnte man, wie gesagt. Ob du das sagen möchtest, bleibt jedoch deine finale Entscheidung. Ein näherer Blick könnte sich nach diesen Aussagen jedoch durchaus anbieten.
Vincent besitzt Aktien von Fresenius. The Motley Fool empfiehlt Fresenius.
Motley Fool Deutschland 2020