Investing.com - Der chinesische Fahrdienstanbieter DiDi Global (NYSE:DIDI) muss sich wegen seines desaströsen Börsengangs im vergangenen Jahr einer Untersuchung durch die US-Regulierungsbehörden stellen.
In einer in dieser Woche herausgegebenen Börsenmitteilung erklärte Didi, dass es mit der US-Börsenaufsichtsbehörde (SEC) bei der Untersuchung des Börsengangs von Didi im vergangenen Jahr kooperiert, "vorbehaltlich der strikten Einhaltung der geltenden Gesetze und Vorschriften der Volksrepublik China".
"Wir können den Zeitablauf, das Ergebnis oder die Folgen einer solchen Untersuchung nicht vorhersagen", teilte Didi mit.
Im Juni 2021 lancierte Didi den seit langem erwarteten Börsengang mit einem Emissionsvolumen von 4,4 Milliarden Dollar an der New Yorker Börse - der größte Börsengang eines chinesischen Unternehmens in den USA seit dem IPO von Alibaba (NYSE:BABA) im Jahr 2014.
Nur wenige Tage nach dem Börsenstart sperrten die chinesischen Behörden Didi aus den App-Stores des Landes aus und leiteten eine Untersuchung über den Umgang des Unternehmens mit Kundendaten ein. Die chinesische Cyberspace-Behörde beschuldigte den Fahrdienstriesen der Verletzung von Datenschutzgesetzen und der Existenz erheblicher Cybersicherheitsrisiken. Viele werteten die Maßnahmen Pekings als Bestrafung für den Börsengang von Didi in den USA statt in China.
Diese unvorhergesehene Entwicklung war für die Anleger von Didi äußerst schmerzhaft. Am ersten Handelstag nach dem Verbot brachen die Aktien des Unternehmens um fast 20 % ein.
Die US-Aufsichtsbehörden begegnen chinesischen Börsengängen seitdem mit größerer Vorsicht. So hat die SEC ihren Stab angewiesen, von chinesischen Unternehmen, die in den USA an die Börse gehen wollen, mehr Informationen zu verlangen, ehe sie ihnen die Genehmigung zur Notierung im Land erteilen.
Der regulatorische Crackdown der chinesischen Regierung schadete auch Didis Inlandsgeschäft: Das Unternehmen machte im dritten Quartal 2021 einen Verlust von 4,7 Milliarden Dollar, der Umsatz sank um 1,7 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
Im Dezember 2021 kündigte der Fahrdienstanbieter die Aufgabe der Börsennotierung an der New Yorker Börse an und wollte seine Aktien in Hongkong listen lassen. Aktuellen Berichten zufolge hat DiDi jedoch seine Pläne für eine Marktzulassung in Hongkong auf Eis gelegt.
Hinweis: Sie sind auf der Suche nach interessanten Aktien für Ihr Portfolio? Dann ist InvestingPro genau das Richtige für Sie. Neben exklusiven Daten zu einer Vielzahl nationaler und internationaler Aktien können Sie anhand zahlreicher quantitativer Modelle ganz einfach den Fair Value Ihrer Lieblings-Aktien berechnen. Jetzt sieben Tage kostenlos testen.