(Im ersten Satz des dritten Absatzes hat das Unternehmen die Angabe zu den Kartellbehörden korrigiert, die bereits die Übernahme genehmigt haben. Es handelt sich um Kasachstan rpt Kasachstan anstatt Australien. Zudem wurde im zweiten Satz des vierten Absatzes klargestellt, dass HeidelbergCement mit der Übernahme die Nummer zwei rpt zwei in der Zementbranche wird.)
MANNHEIM/HEIDELBERG (dpa-AFX) - Der Baustoffkonzern HeidelbergCement (XETRA:HEIG) sieht noch mehr Einsparmöglichkeiten bei einer Übernahme des italienischen Konkurrenten Italcementi (AFF:IT). HeidelbergCement habe aufgrund zusätzlich identifizierter Potenziale in einer Vielzahl von Bereichen das Synergieziel von 300 auf 400 Millionen Euro angehoben, teilte die im Dax notierte Gesellschaft am Dienstag bei der Vorlage von Eckdaten zum Gesamtjahr 2015 mit. Darin enthalten seien positive Effekte aus Finanzierungskosten und Steuern.
Bereits Ende Dezember hatte Unternehmenschef Bernd Scheifele bei einem Interview höhere jährliche Synergien in Aussicht gestellt, die ab 2018 dann voll wirksam werden sollen. Bei der Ankündigung der geplanten Übernahme war der Dax-Konzern (DAX) von zunächst 175 Millionen Euro ausgegangen. Durch eine bessere Auslastung der Zementwerke von Italcementi und die Zusammenlegung mit Verkaufsstellen von HeidelbergCement im Mittelmeerraum sollen die Kosten sinken.
Die Wettbewerbsbehörden in Indien, Kanada, Marokko und Kasachstan hätten die Übernahme bereits genehmigt, hieß es weiter. Die Gespräche mit den Behörden in den USA und in Europa dauerten aktuell noch an. In einem ersten Schritt will HeidelbergCement wie geplant den 45-Prozent-Anteil der Finanzholding der Familie Pesenti im ersten Halbjahr des laufenden Jahres erwerben und anschließend den verbliebenen Italcementi-Aktionären ein Pflichtangebot machen.
Ende Juli 2015 hatte HeidelbergCement die milliardenschwere Übernahme der Italiener bekanntgegeben und damit die Finanzmärkte überrascht. Die Deutschen wollen mit der 3,7 Milliarden Euro schweren Transaktion zur Nummer zwei der Zementbranche werden. Zudem werden sie bei Zuschlagsstoffen wie Sand, Kies und Schotter wieder die Nummer eins. Für die Finanzierung der Übernahme stehe weiterhin eine Brückenfinanzierung von jetzt 2,7 Milliarden Euro zur Verfügung.