München, 18. Jun (Reuters) - Im Ringen um die Zukunft der deutschen Autobranche sucht Bayerns Ministerpräsident Markus Söder den Schulterschluss mit der IG Metall. Nach dem Scheitern einer Kaufprämie für Autos mit Verbrennungsmotor, für die sich neben der Gewerkschaft auch Bayern, Niedersachsen und Baden-Württemberg eingesetzt hatten, kündigte der CSU-Chef einen neuen Vorstoß an. "Es muss im Herbst eine Wiedervorlage zum Thema Auto geben", sagte Söder am Donnerstag vor Journalisten in München.
Zu einem Treffen, das über diese drei Bundesländer hinausreichen solle, wolle er auch die IG Metall einladen, sagte Söder. Dabei müsse es um Mobilität, die Branchentransformation und den Erhalt von Arbeitsplätzen gehen. "Die IG Metall hat hervorragende Ideen", sagte Söder. In den drei Ländern sitzen die großen deutschen Hersteller BMW BMWG.DE , Audi NSUG.DE , Volkswagen VOWG_p.DE und Daimler DAIGn.DE . Söder sagte, er werde sich auch für eine Verlängerung der Kurzarbeit ins kommende Jahr einsetzen.
Die vom Bund beschlossenen Konjunkturhilfen wurden von der Autobranche mit gemischten Gefühlen aufgenommen. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) bedauerte, dass die als Anschub in der Corona-Krise erhoffte Neuauflage der Abwrackprämie für Verbrenner nicht kommt. Von Arbeitnehmerseite kam harsche Kritik. Söder und die Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann (Grüne) und Stephan Weil (SPD) hatten sich für Kaufprämien von bis zu 4000 Euro eingesetzt, mit denen auch der Kauf von Autos mit Verbrennungsmotoren bezuschusst werden sollten.