* Laschet in "FAZ": Signal der Einheit der Union
* Kanzlerkandidat soll im Frühjahr geklärt werden
Berlin, 22. Jan (Reuters) - Der neue CDU-Chef Armin Laschet wirbt erneut um seinen parteiinternen Rivalen Friedrich Merz und dessen Anhänger. "Es geht darum, wie ein jeder seine Qualitäten an der richtigen Stelle für die CDU einbringen kann. Das werden wir jetzt besprechen, auch mit Friedrich Merz", sagte Laschet der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Samstagausgabe). Laschet sagte, anders als sein zweiter Konkurrent bei der CDU-Vorsitzendenwahl, Norbert Röttgen, habe Merz leider das Angebot abgelehnt, im Präsidium mitzuarbeiten.
Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident, der nach der Auszählung der Briefwahl und einer Zustimmung von 83 Prozent nun auch offiziell Parteivorsitzender ist, äußerte sich zufrieden, dass sich viele Unterstützer von Merz für Geschlossenheit ausgesprochen hätten. "Nach meiner Wahrnehmung wünschen sich Merz-Anhänger einen deutlichen Akzent für Mittelstand und Familienunternehmen, für Bürokratieabbau und mehr Eigeninitiative und ein klares Profil bei der inneren Sicherheit", sagte Laschet. "Das ist genau der Kurs, den wir seit unserer Regierungsübernahme 2017 in Nordrhein-Westfalen mit der FDP verfolgen." Zuvor hatten Vertreter des Wirtschaftsflügels der Union gefordert, Laschet müsse auf Merz zugehen.
Einen Konflikt mit Kanzlerin Angela Merkel erwartet der neue CDU-Vorsitzende bis zur Bundestagswahl nicht. "Angela Merkel und ich arbeiten eng und vertrauensvoll zusammen. Jeder wird klar erkennen, dass die amtierende Bundeskanzlerin die volle Rückendeckung ihrer Partei hat", fügte er hinzu. Die CDU werde jetzt die Zeit nach der Bundestagswahl vorbereiten.