Investing.com – Die New York Times bestätigt, dass die Ukraine mit US-Langstreckenraketen erste Ziele auf russischem Boden vernichtet hat. Letzte Woche hatte US-Präsident Biden grünes Licht für derartige Angriffe gegeben, woraufhin sich Deutschland und weitere Länder der amerikanischen Initiative anschlossen.
Laut der New York Times haben ukrainische Streitkräfte kürzlich russische Raketenwerfer in der Region Belgorod, etwa 20 Meilen innerhalb Russlands, zerstört. Dafür kam wohl das High Mobility Artillery Rocket (ETR:RKET) System (HIMARS), das von den USA geliefert wurde, zum Einsatz.
Der stellvertretende Vorsitzende des ukrainischen Parlamentsausschusses für nationale Sicherheit, Verteidigung und Nachrichtendienste, Jehor Tschernew, gab bekannt, dass dieser Angriff eine Premiere darstellt, während er die Vernichtung der russischen Raketenwerfer bestätigte.
Zeitgleich berichtete der britische Telegraph über logistische Pläne der NATO, sogenannte „Landkorridore“ für US-Truppen im Falle eines europäischen Bodenkriegs mit Russland zu etablieren.
Der russische Präsident Wladimir Putin nutzte das jährliche Wirtschaftsforum in St. Petersburg, um die USA und die NATO scharf zu kritisieren. Er drohte damit, dass ihm die neuesten Entwicklungen das Recht geben, Langstreckenraketen in Krisenregionen weltweit zu liefern, damit diese gegen westliche Ziele eingesetzt werden können.
Er sagte: „Wenn der Westen solche Waffen in die Kampfzone liefert, um Angriffe auf unser Territorium zu starten und uns damit Probleme zu bereiten, dann haben wir das Recht, Waffen desselben Typs in einige Regionen der Welt zu liefern, wo sie dazu verwendet werden können, sensible Einrichtungen der Länder anzugreifen, die das mit Russland tun.“
Rob Lee, Senior Fellow am Foreign Policy Research Institute, beschrieb gegenüber der Times, dass die Reichweite und das Ziel des ukrainischen Angriffs ein Indiz dafür seien, dass HIMARS verwendet wurden.
Die stellvertretende ukrainische Ministerpräsidentin Iryna Vereshchuk deutete ebenfalls an, dass der Angriff mit amerikanischen Waffen durchgeführt wurde. Sie teilte ein Bild eines brennenden russischen S-300-Systems auf Telegram, das sich auf russischem Territorium befand, löschte es aber kurz darauf wieder.
In ihrer Bildunterschrift schrieb sie: "Seht nur, wie schön das brennt! Eine russische S-300 auf russischem Territorium. Endlich dürfen wir westliche Waffen gegen sie auf ihrem eigenen Boden einsetzen."
Die Reaktionen aus Russland ließen nicht lange auf sich warten. Der stellvertretende russische Außenminister Sergej Rjabkow warnte die USA vor den möglichen fatalen Konsequenzen ihrer Entscheidungen und betonte, dass die Gefahren, die mit diesem Vorgehen einhergehen, offensichtlich unterschätzt würden.
Diese jüngsten Entwicklungen zeigen, wie der Konflikt zwischen der Ukraine und Russland weiter eskaliert. Die Bereitschaft beider Seiten, die militärischen Auseinandersetzungen zu intensivieren, lässt die Gefahr eines noch größeren internationalen Konflikts steigen.
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