Washington/Berlin (Reuters) - US-Präsident Donald Trump will Kündigung des Weltklimavertrags mit den Kosten des Abkommens für die USA begründen.
Er erfülle mit dem Schritt ein Wahlkampfversprechen, wonach er die amerikanischen Arbeiter an erste Stelle setze, heißt es in einem Dokument des Weißen Hauses, das Reuters am Donnerstagabend vorlag. China dürfe nach dem Abkommen seine Emissionen bis 2030 weiter steigern, argumentiert er dem Dokument zufolge weiter. Er werde sich um einen "besseren Deal" bemühen. Trump will sich noch am Donnerstag persönlich äußern.
Wenn die USA das Abkommen kündigen, wird ihr Austritt frühestens im Jahr 2020 gültig. Die USA wären damit das einzige Land neben Syrien und Nicaragua, das nicht mehr Teil des UN-Weltklimavertrags ist.
Staaten weltweit hatten sich zuvor demonstrativ hinter den Weltklimavertrag gestellt. Der chinesische Ministerpräsident Li Keqiang betonte dies bei einem Besuch in Berlin: "Unsere Worte zählen, und unsere Taten müssen Erfolge habe. China wird zu seiner Verantwortung stehen", sagte er nach einem Treffen mit Kanzlerin Angela Merkel. Der Kampf gegen den Klimawandel liege im Interesse seines Landes. China ist vor den USA der größte Treibhausgas-Produzent. Russland bekräftigte ebenfalls, man stehe zum Abkommen. Auch Indien hatte sich ähnlich geäußert.
Deutschland und die EU hatten zum einen auf allen diplomatischen Kanälen versucht, Trump von einem Austritt abzubringen. Zum anderen hatten sich die Staaten aber offenbar auch mit Erfolg bemüht, einen Domino-Effekt nach einem US-Ausstieg zu verhindern. Bundesumweltministerin Barbara Hendricks hatte am Donnerstag allerdings auch gesagt, der Klimaschutz werde so oder so weitergehen. "Acht Jahre würde das Weltklima auch noch überstehen ohne die Vereinigten Staaten", sagte die SPD-Politikerin unter Hinweis auf die maximale Amtszeit eines amerikanischen Präsidenten.
Das Pariser Abkommen hat zum Ziel, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad gegenüber der vorindustriellen Zeit zu begrenzen. Trump hatte den Klimawandel im Wahlkampf als Erfindung der Chinesen bezeichnet, die nur der US-Wirtschaft schaden wollten. Er stellte deswegen den Austritt aus dem Abkommen in Aussicht.