Ist der Sprung um +17 Punkte in der Anlegerstimmung gerechtfertigt? Ja, es hat durchaus den Anschein. Bereits gestern Morgen schien der Report von Bloomberg glaubhafter als der negative Artikel der South China Morning Post. Zumal der Bloomberg-Artikel konkret war und eine logische Begründung lieferte, warum der Gouverneur der PBoC nach Washington mitgereist war. Wir haben in dem von uns betreuten defensiven Aktienfonds apano Global Systematik deshalb gleich gestern Vormittag einige defensive Branchen in zyklische getauscht. Dann kam der Trump-Tweet. Der US-Präsident kündigte für Freitag (heute) ein Treffen mit dem Leiter der chinesischen Delegation im Weißen Haus an. Das war doppelt bedeutsam, denn damit war zum einen klar, dass die Gespräche nicht um einen Tag verkürzt werden (wie einige Medien vorher geschrieben hatten), und zum andern, dass es wohl etwas Positives zu verkünden gäbe. Wir haben daraufhin die Aktienquote in dem Fonds erhöht. Am Nachmittag die nächste gute Nachricht: Boris Johnson und der irische Premierminister scheinen einen Lösungsansatz für die Grenzkontrollen gefunden zu haben. Daraufhin erhöhten wir den Investitionsgrad erneut. Natürlich ist die Gefahr eines doppelten „no Deals“ weiter im Raum, jedoch haben sich die Wahrscheinlichkeiten verschoben. Das erlaubt es, mehr Risiko einzugehen. Da nach Samsung (KS:005930) nun mit SAP (DE:SAPG) das nächste große Technologieunternehmen mit guten Quartalszahlen glänzt, weckt sogar die O3 Berichtssaison vage Hoffnungen. Zusammen gefasst: es besteht die gute Chance, dass Börsen aus ihrer Seitwärtsrange ausbrechen und das Vertrauen der Einkaufsmanager zurück kehrt. Kommt es zu guten Deals, dürfte die Weltkonjunktur in 2020 wieder beschleunigen, was eine gute Nachricht insbesondere für zyklische Aktien ist.
