DAX
Vor genau einer Woche präsentierten wir Ihnen ein ziemlich klares Elliott-Wellen-Szenario, wonach der DAX nach einer 5-gliedrigen Aufwärtsbewegung (dunkelgrüne Ziffern im Chart) in eine Korrektur übergehen sollte (roter Pfeil). Diese prognostizierte Bewegung hat der DAX ziemlich exakt nachvollzogen.
Zwar bestand „angesichts des intakten Aufwärtstrends nach dem Ausbruch aus der mehrmonatigen Seitwärtsbewegung die Chance, dass wir die Marke von 10.000 Punkten bald deutlicher von oben sehen können, doch sollte man weiterhin skeptisch bleiben“, schrieben wir dazu. Tatsächlich hat es der DAX am vergangenen Dienstag sogar geschafft, einen Schlusskurs oberhalb der „magischen Marke“ zu markieren, anschließend setzten aber die erwarteten Kursverluste ein.
Theoretisch hätte der DAX nun die Möglichkeit, im Rahmen einer Welle 5 (hellgrüne Zahlen) einige hundert Punkte über die 10.000er Marke zu steigen. Andererseits fiel die jüngste Korrektur aber recht knapp aus und mit Blick auf die US-Indizes muss man weiterhin skeptisch bleiben.
S&P500
Im S&P 500 haben die ersten zaghaften Kursrückgänge exakt an der oberen Aufwärtslinie des seit Oktober 2011 gültigen Trends begonnen.
Angesichts der Reife der Aufwärtstrends ist hier noch sehr viel mehr Abwärtspotential drin.
Gold
Der Goldpreis konnte in dieser Woche deutlich zulegen. Die wichtige Unterstützung bei 1.250 US-Dollar (rote Linie im folgenden Chart) hat damit gehalten, auch wenn sie kurz unterboten wurde. Man könnte hier von einem Fehlsignal bzw. einer Bärenfalle sprechen.
Sind dies doch noch Nachwirkungen der neuen Liquiditätsflut der EZB oder handelt es sich dabei um eine Begleiterscheinung der korrektiven Tendenzen in den US-Indizes?
Vor einer Woche hatten wir jedenfalls hier im „Geldanlage-Brief“ in der Chartanalyse zum Goldpreis geschrieben, dass eine Korrektur an den Aktienmärkten dem Goldpreis zu einem kurzzeitigen Comeback verhelfen könnte.
Vielleicht sind es aber auch die Sorgen um den Vormarsch der Terroristen im Irak, welche die Nachfrage nach der Krisenwährung Gold wieder antreiben?
Aus Sicht der Elliott-Wellen jedenfalls könnte nun eine ABC-Korrektur zu Ende gegangen sein, auf die wieder eine 5-gliedrige Aufwärtsbewegung folgen könnte, wie wir sie bereits im Zeitraum von Anfang 2014 bis Mitte März gesehen haben (grüner Trend, blaue Ziffern).
Vorerst bleibt die Situation im Goldpreis noch eingetrübt, weil sich die Seitwärtsbewegung der vergangenen Wochen nach unten hin aufgelöst hatte. Doch der Preis hat sich auf einem interessanten Kursniveau stabilisiert. Und wenn nun Kurse von über 1.310 US-Dollar markiert werden können und dann sogar das Hoch der Welle B überschritten wird, bestehen gute Chancen für noch deutlich höhere Notierungen.
Die aktuellen geopolitischen Risiken könnten diese Entwicklung weiter anheizen, wenn sich die Nachrichten zum Irak oder auch zu der fast vergessenen Ukraine-Krise verschlechtern sollten.
Weil wir vom Goldpreis eigentlich keine starken Kursgewinne mehr erwartet hatten, haben wir im „Geldanlage Premium Depot“ nicht direkt in Gold investiert, sondern mit einem ETF stattdessen auf Goldaktien gesetzt. Wir gehen langfristig davon aus, dass die darin beinhalteten Goldaktien deutlich besser performen werden als der Goldpreis. Denn Goldunternehmen erzielen auch dann Gewinne, die deren Aktienkurs treiben können, wenn sich der Goldpreis nicht oder nur wenig bewegt.
Sollte das aktuelle Niveau beim Goldpreis gehalten werden können, dann ist die Differenz aus Förderkosten und Verkaufspreis noch ausreichend groß, damit Unternehmen aus der Branche Gewinne erzielen. Dies würde den Aktien, die sich in unserem ETF befinden, sicher gut tun, was sich im Kursverlauf dieser Woche bereits ablesen lässt. Der Trade liegt inzwischen mit über 13% im Gewinn.
Silber
Sehr freundlich hat sich auch der kleine Bruder vom Gold, der Silberpreis, entwickelt. Nachdem er sich oberhalb der wichtigen Marke von 18,50 US-Dollar (grüne Linie im folgenden Chart) halten konnte, und mit jedem Tag, an dem diese Marke hielt, die Chance stieg, dass die rote Abwärtslinie gebrochen werden kann, ist dieses Kunststück dem Kurs inzwischen sogar gelungen.
Damit ist nun unser langfristiges Ziel wieder im Fokus, wonach der Silberpreis in einer Preisrange zwischen 19 und 25 US-Dollar verweilen sollte (dunkelblaues Rechteck im Chart). Mit dem jüngsten Ausbruch über die rote Abwärtslinie liegen die Chancen nun auf der Oberseite. Entsprechend könnte das obere Ende der von uns erwarteten Range jetzt dynamisch angesteuert werden.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrer Geldanlage
Sven Weisenhaus
(Quelle: Geldanlage-Brief, Ausgabe vom 15.06.2014)