Die Zinswende ist in vollem Gange. Nachdem die Europäische Zentralbank am 12. September bereits zum zweiten Mal seit Juni die Leitzinsen zurückgenommen hat und nun auch die US-Notenbank nachgezogen hat, erwarten die Märkte künftig noch weitere Zinssenkungen. So preisen etwa die Optionsmärkte in den Vereinigten Staaten inzwischen weitere Senkungen um 120 Basispunkte bis zum Jahresende ein. Im Juni kommenden Jahres werden die US-Leitzinsen demnach sogar bei nur noch bei drei bis 3,25 Prozent liegen; aktuell liegen sie in einer Spanne von 4,75 bis 5,0 Prozent.
Mit Dividenden dauerhaft am Unternehmenserfolg partizipieren
Im Fahrwasser des Zinssenkungszyklus gewinnen auch die Aktienmärkte zunehmend an Attraktivität. Schließlich haben viele börsennotierte Unternehmen den Vorteil niedrigerer Kreditkosten, was ihre Rentabilität erhöhen kann. Dies führt einerseits dazu, dass mehr Kapital in die Aktienmärkte fließen könnte und damit einhergehend die Kurse gestützt werden könnten. Ein weiterer Pluspunkt: Wirtschaftlich gesunde Unternehmen verfügen aufgrund der geringeren Zinslast über mehr Kapital – Kapital, das sie auch für höhere Dividendenausschüttungen nutzen können.
In einem Zinssenkungszyklus stellen Dividendenaktien also eine attraktive Alternative für Anleger dar. Und dies bedeutet auch: Anleger sollten nicht nur in erster Linie rund um die Hauptversammlungs-Saison ihren Blick auf Dividendenaktien werfen. Hintergrund: Im Rahmen der Hauptversammlung (HV) entscheiden die Aktionäre über die Ausschüttung einer Dividende und über deren Höhe. Ausgezahlt wird die Dividende dann zumeist drei bis fünf Tage nach der HV.
Als Anteil am Gewinn lassen Dividenden die Anleger dauerhaft am Unternehmenserfolg teilhaben. Bei soliden Unternehmen sind sogar stetige Dividendensteigerungen möglich, was die Erträge im Zeitverlauf deutlich erhöht – vor allem, wenn die ausgeschütteten Dividenden stets reinvestiert werden.
Anleihen sowie Tages- und Festgeld verliehen an Attraktivität
Festverzinsliche Wertpapiere verlieren in einem Zinssenkungszyklus hingegen an Attraktivität. So werfen die Renditen zehnjähriger Bundesanleihen nur noch rund 2,2 Prozent p.a. ab – nach etwa 2,7 Prozent Ende Mai. Und in den USA fiel die jährliche Rendite der zehnjährigen Staatsanleihen zuletzt auf 3,7 Prozent – ausgehend von einem Jahreshoch von circa 4,7 Prozent im April.
Wer sein Geld auf einem Tages- oder Festgeldkonto angelegt hat, muss sich ebenfalls auf geringere Zinsen einstellen. Bei Festgeld mit zwei Jahren Laufzeit bekamen Bankkunden zuletzt im Schnitt noch 2,68 Prozent; niedriger standen die Sätze zuletzt im Mai vergangenen Jahres. Seit ihrem Höchststand im November letzten Jahres sind die Zinsen der bundesweit verfügbaren Angebote im Durchschnitt um 0,71 Prozentpunkte gesunken.
Rotation in Substanzwerte begünstigt Dividendenaktien
Zwar gewinnen Dividendenaktien von gut geführten und positionierten Unternehmen aufgrund des nun laufenden Zinssenkungszyklus an Attraktivität, doch gibt es noch weitere gute Gründe, weshalb Anleger einen Blick auf kontinuierliche Dividendenzahler richten können. So zeigen zahlreiche Studien, dass Dividenden auf lange Sicht einen nicht unerheblichen Beitrag zur Wertentwicklung einer Aktienanlage liefern. Welch großen Anteil Dividenden für den Gesamtertrag spielen, zeigt etwa der Vergleich von DAX, der als Performance-Index die Ausschüttungen mit einrechnet, und DAX-Kursindex. Während der DAX als Performance-Index in den vergangenen zehn Jahren rund 93 Prozent an Boden gut machte, legte der DAX-Kursindex um etwa 45 Prozent zu.
Aktien mit einer hohen Dividende sorgen aber nicht nur für ein erfreuliches Rendite-Zubrot, sondern auch für zusätzliche Stabilität im Depot. Erhebungen zufolge kommen Unternehmen, die seit Jahren eine stabile oder steigende Dividende zahlen, häufig auch besser durch konjunkturell schwierige Zeiten und verzeichnen darüber hinaus auch eine geringere Schwankung. Verlässliche Dividendenzahler liefern demnach einen wertvollen Beitrag für den langfristigen Vermögensaufbau. Und: Viele Anleger werden sich wohl ganz genau überlegen, ob sie sich aufgrund einer kurzfristigen Kurskorrektur von einem verlässlichen Dividendenunternehmen trennen sollten. Mit anderen Worten: Eine zuverlässige Dividendenaktie kann Anleger auch vor vorschnellen Verkäufen schützen, die sie womöglich später bereuen könnten.
Anleger sollten nicht nur auf die Dividenden schauen
Doch Vorsicht: Die Dividende sollte keineswegs der einzige Grund für eine Investitionsentscheidung sein. Schüttet ein Unternehmen etwa mehr aus, als die Bilanz eigentlich hergibt, geht es an seine Substanz – mit womöglich unerfreulichen Folgen. Das gilt vor allem dann, wenn die Mittel letztlich fehlen, um richtungsweisende Investitionen für die Zukunft zu tätigen. Dann kann bei Anlegern auf die Dividenden-Euphorie die Stimmung auch schnell in den Keller gehen.
Vor diesem Hintergrund sollten Anleger neben der Dividendenrendite auch darauf achten, ob das Unternehmen…
- über viele Jahre hinweg eine stabile oder steigende Dividende zahlt
- günstig bewertet ist
- eine robuste Bilanz hat
- eine hohe Eigenkapitalquote aufweist
- niedrig verschuldet ist
- ein nachhaltiges und etabliertes Geschäftsmodell hat
- von einem erfahrenen Management geführt wird
ÜBER VALUE-HOLDINGS AG
Die Value-Holdings AG ist eine eigentümergeführte, unabhängige und etablierte Asset-Management-Gesellschaft. Das 1992 gegründete Unternehmen ist vor allem auf Value-orientierte Aktienportfolios spezialisiert – sämtliche Investments der Value-Holdings AG erfolgen diszipliniert nach der Value-Investing-Strategie. Dabei agiert die Value-Holdings AG wie ein Unternehmer und identifiziert werthaltige Unternehmen, deren Substanz, Ertragskraft oder künftiges Potential vom Finanzmarkt nicht genügend honoriert wird.
Die Value-Holdings AG investiert in börsennotierte Unternehmen in Deutschland und in Europa. Der Schwerpunkt der Investments des Value-Holdings Deutschland Fund liegt im Bereich der deutschen Small- und MidCaps. Die Value-Holdings International AG investiert darüber hinaus in europäische Value-Aktien. Sie verfolgt eine kontinuierliche Dividendenpolitik und orientiert sich damit an den Bedürfnissen der größten Aktionäre (Stiftungen und Single-Family-Offices), die mit den Zuflüssen aus den Dividendenzahlungen ihren Stiftungsaufgaben oder sonstigen finanziellen Verpflichtungen nachkommen können.
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