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Forex Report 09.03.17

Veröffentlicht am 09.03.2017, 11:56
Aktualisiert 09.07.2023, 12:32
EUR/USD
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Der Euro eröf fnet heute gegenüber dem USD bei 1.0542 (08.12 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24
Handelsstunden bei 1.0526 im f rühen europäischen Handel markiert w urde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY
auf 114.40. In der Folge notiert EUR-JPY bei 120.60. EUR-CHF oszilliert bei 1.0703.

Alle Augen sind heute auf die Europäische Zentralbank (EZB) gerichtet. Im Anschluß an die heutige Ratssitzung w ird
um 13.45 Uhr verkündet w erden, dass man keine Änderung an den Zinsen vorgenommen hat. Viel interessanter w ird
die im Anschluss ab 14.30 Uhr stattf indende Pressekonferenz sein, auf der sich besonders die deutsche Seite Hinw eise
auf Planungen hinsichtlich eines Ausstiegs aus der aktuellen Geldpolitik erw artet – oder besser gesagt erhof f t. Denn in
Deutschland ist der öf fentliche Druck auf die Zentralbank besonders groß, da große Einigkeit darüber besteht, dass die
EZB den Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik zumindest andeuten muss, oder noch besser – einen Fahrplan w ie
die US-Fed seinerzeit mit dem Tapering verkündet hatte. Möglich w äre ein Hinw eis, w ie man angesichts der hohen
Verbraucherpreise und soliden w irtschaf tlichen Entw icklung in Euroland das Wertpapierkaufprogramm ab Januar 2018
gestalten möchte.

Wir denken nicht, dass diesen berechtigten Erw artungen Rechnung getragen w ird. Zw ar ist eine Diskussion über
Def lation längst nicht mehr sachgerecht, aber die EZB hat kunstvoll die zuletzt Inf lationsraten als vorübergehendes
Phänomen eingestuf t und auf die konstante Kernrate verw iesen. Außerdem kommen die niedrigen Zinsen und damit
einhergehend der schw ache Euro-Wechselkurs den Südländern sehr entgegen, die sich über niedrige
Ref inanzierungsniveaus und Anschlussprolongationen zu einem Bruchteil der alten Zinssätze ihre Staatss chulden
verlängern können, w ährend der Export dank günstiger Wechselkurse gestützt w ird. Deutschen Hof fnungen auf
Transparenz w ird daher heute eine Absage erteilt, da die EZB sich auch nicht zu f rüh festlegen w ird – hierfür besteht
kaum Veranlassung.

Es zeichnet sich ab, dass die Energiepreise nur überschaubar in den kommenden Jahren ansteigen sollten, denn die im
Preisverfall geschlossenen US-Bohrlöcher sind inzw ischen w ieder in Betrieb, w ährend die OPEC zw ar Einigkeit zeigt,
aber die Einigkeit im Kartell w ie in der Vergangenheit nur brüchig sein könnte….

Aus den USA erreichen uns w eiter quantitativ starke Signale vom Arbeitsmarkt, die sich nun mit einer qualitativen
Komponente mischen.

Die ADP-Beschäf tigungsumf rage f iel mit 298.000 neuen Jobs (grüner Balken) deutlich besser aus als erw artet. Im
Vorfeld w urde mit lediglich 190.000 Stellen gerechnet. Damit fand gegenüber dem Vormonat mit 261.000 Jobs
abermals mehr Stellen geschaf fen. Im Dienstleistungsbereich w urde im Februar mit 193.000 in etw a so viele Jobs
geschaf fen wie im Vormonat mit 207.000, w ährend im produzierenden Sektor 106.000 statt 55.000 Stellen geschaf fen
w urden.
Auf fällig ist in dem Berichtsmonat, dass erstmals w ieder außerhalb des Niedrigverdienstsektors Dienstleistungen auch
im Industriesektor Stellen im größeren Umfang über 100.000 Jobs aufgebaut w urden.

1

Morgen folgen die viel beachteten of f iziellen Daten des Arbeitsministeriums (Bureau of Labor Statistics).

Die Meldung korrespondiert mit der Stabilisierung der Ölpreise, die w iederum dafür sorgt, dass sich die Ölförderung
innerhalb der USA und in Canada vermehrt w ieder lohnen. Der durchschnittliche Break-Even für die Ölproduktion von
Shale Gas liegt bei 50 USD/Barrel. Durch die (Wieder-)Inbetriebnahme von Ölförderlöchern, die sich seit September
von knapp über 300 auf inzw ischen 600 Quellen gut verdoppelt haben. Die Produktion liegt derzeit w ieder auf dem
Niveau des Vorjahresmonat, nachdem es zur Mitte des Jahres 2016 den vorläuf igen Tiefpunkt zu verzeichnen gab. Die
Produktion aus den USA liegt w ieder bei 9000 Barrel Öl.

Die durchschnittlichen Ölpreise (Range 55-60 USD/Barrel) aus den ersten beiden Monaten dieses Jahres w erden es
durch das Mehrangebot aus den USA schw er haben, einen Positivtrend zu entw ickeln. Nach Bekanntgabe der
Förderkürzung durch das OPEC-Kartell im letzten Quartal 2016 w ar es zu einem deutlichen Preissprung gekommen.
Seitdem hat sich der Preis stabilisiert.

2

Die Weichen für eine US-Zinserhöhung in der kommenden Woche sind längst gestellt. Mit dem Vorläufer des w ichtigen
großen Arbeitsmarktberichts, der morgen auf uns w artet, wurden neben einer hohen Anzahl an neuen Stellen erstmals
w ieder qualitativ hochw ertige Stellen in der Industrie geschaf fen. Dieser Umstand verdient besondere Beachtung. Der
Private Konsum w ird nur nachhaltig durch qualitativ hochw ertige und verlässliche Einkommen gestützt.
Sollte der of f izielle Arbeitsmarktbericht nicht deutlich von den ADP-Daten abw eichen, ist eine Zinserhöhung am
15./16.März beschlossene Sache.

Auf der anderen Seite kann die EZB die FX-Kurse und Zinsen (mit Abstrichen) mit ihren Aussagen zur zukünf tigen
Politik heute deutlich beeinf lussen. Die Chancen auf signif ikante Aussagen schätzen w ir allerdings als sehr gering ein.
Die letzten Daten aus China of fenbaren, dass Verbraucherpreise vorerst keine w eitere Dynamik zeigen und die w ichtige
Energiepreiskomponente durch das immer größer w erdende US-Ölangebot entschärf t w erden könnte. Man könnte
daher sehr gut die Idee in Frankfurt haben, die Entw icklungen auszusitzen und sich bedeckt zu halten….Das ist nicht im
deutschen Sinne, aber die w ahrscheinlichste Option.

Den Wechselkurs EUR/USD könnten diese w ichtigen Stellhebel nochmals einen Angrif f auf die bisherigen Tiefs bei
1,0350 nehmen lassen. Fundamental sind solche Bew ertungen aber nicht gerechtfertigt und sollten daher genutzt
w erden, um Gelegenheiten zu nutzen.

Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Erst ein Unterschreiten des
Unterstützungsniveaus bei 1.0350-1.0320 dreht den Bias zu Gunsten des USD.

Viel Erfolg!

''Um den gesamten Bericht zu lesen, klicken Sie bitte auf den untenstehenden Link''

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