Der Euro eröffnet heute (08.16 Uhr) bei 1,3270, nachdem im Verlauf der letzten 24 Handelsstunden Tiefstkurse im amerikanischen Handel bei 1,3234 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 98,35. In der Folge notiert EUR/JPY bei 130,50, während EUR/CHF bei 1,2407 oszilliert.
Gestern konnten wir beobachten, dass der EUR/USD- Wechselkurs aktuell zu Gunsten des US-Dollars läuft. Trotz der erfreulichen Daten aus Europa aus dem Bereich Industrieproduktion und eines starken ZEW-Index aus Deutschland, bewegte sich der Devisenkurs erst nach Veröffentlichung der soliden US-Einzelhandelsumsätze etwas kräftiger - und zwar pro Dollar unter die 1,3300-Marke.
Die durchaus erfreulichen Zahlen aus Europa konnten keinen größeren Einfluss nehmen, dagegen war wieder einmal zu beobachten, wie stark der Fokus momentan auf amerikanischen Zahlen liegt. Warum das so ist?
Die eigentliche Aussagekraft der Einzelhandelsumsätze ist natürlich unbestritten hoch, immerhin machen sie einen beträchtlichen Teil der privaten Konsumausgaben aus, die wiederum für 70% der gesamten Wirtschaftsleistung stehen. Viel mehr als die Bezeichnung „solide“ kann den Umsätzen in den vergangenen Monaten allerdings attestiert werden.
Wichtiger als die originäre Aussagekraft dieser Konjunkturzahl ist allerdings momentan die Interpretation, die sich hieraus ableiten lässt.
Die Kernfrage, um die sich besonders der Wechselkurs dreht ist, ob und wann die FED ihre QE3-Maßnahmen zurückfährt oder sogar einstellt. Die 85 Mrd. USD, die jeden Monat in die Wertpapiermärkte gepumpt werden, sollen spätestens dann reduziert werden, wenn die Arbeitslosigkeit um 6,5% liegt und die Wirtschaft aus eigenen Kräften wächst.
Diese Selbstheilungskräfte werden allerdings sehr unterschiedlich beurteilt. Fakt ist, dass die massiven Interventionen der FED am Immobilienmarkt einen nicht unerheblichen Anteil an den bisherigen gesamtwirtschaftlichen Erholungstendenzen haben.
Im Hinblick auf den gewaltigen Umfang und langgezogenen Zeitraum der QE-Maßnahmen ist die langsam fortschreitende Erholung allerdings nicht wirklich als Erfolg dieser überdimensionierten Maßnahmen zu feiern.
Die FED von San Francisco hat hierzu eine Studie veröffentlicht, die der Operation ein schlechtes Zeugnis ausstellt. Besonders die Verbindung von Zinsen zu quantitativen Maßnahmen, sprich den Wertpapierkäufen wird hier hergestellt. Das Dilemma in dem sich die FED zu Beginn der aktuellen Maßnahme befand war bereits das niedrige Zinsniveau, so dass ein erfolgversprechender Baustein der Strategie bereits unveränderbar war und keinen Beitrag zum Erfolg beisteuern konnte.
„Zwar kommen die beiden Wissenschaftler tatsächlich zu einem vernichtenden Urteil über den ökonomischen Nutzen von QE – wem außer den Banken hätte die Gelddruckerei dann eigentlich genutzt?“- diese Frage aus der Studie ist legitim und zeigt die Problematik der Rettungsstrategie. Die langsame aber fortschreitende Erholung des Immobilienmarktes stützt zwar das Verbrauchervertrauen in dem die Vermögenssituation der Haushalte auf dem Papier verbessert wird, gleichzeitig ist dieser „Vermögensgewinn“ eher psychologischer Natur-sofern die Immobilie im eigenen Besitz verbleibt und nicht veräußert wird. Ein Blick auf den Arbeitsmarkt zeigt eher die aktuelle Lage der Nation.
Die Arbeitslosenquote ist trotz der besser verlaufenden Konjunktur für US-Verhältnisse immer noch hoch. Nicht nur die Zahl der neu geschaffenen Jobs ist nicht zufrieden stellend, sondern die Qualität neu geschaffener Stellen ist häufig prekär. Die Konditionen, zu denen neue Stellen geschaffen werden, sind häufig deutlich schlechter als die „älterer“ Arbeitsverhältnisse. Auf dem Papier lässt sich auch an der so genannten Partizipationsrate erkennen, die weit von altbekannten Niveaus entfernt liegt, das der Arbeitsmarkt immer noch krankt.
Auch aus diesem Grund sendet der FED-Vertreter Lockhardt trotz der im ersten Anschein guten Konjunkturzahlen Signale, dass eine Reduzierung oder gar ein Ausstieg aus den Subventionierungsmaßnahmen aufgrund der „durchwachsenen wirtschaftlichen Lage“ derzeit noch nicht in Frage kommt. Bisher galt der September als erster möglicher Termin für den Beginn des Ausstiegs. „Die ersten Anpassungen der Käufe - wann immer sie stattfinden - sollten der Anfang eines Prozesses sein, dessen Schritte später festgelegt werden, wenn weitere Informationen einlaufen und damit die Gewissheit über den Verlauf der Konjunktur zunimmt“, erläuterte Lockhart. (HB) Die Märkte reagierten erleichtert über die Nachricht. Je länger die Maßnahmen aufrecht erhalten werden, desto stärker wird der Risikoappetit der Investoren.
Die EZB, deren Aussagen ebenfalls starke Beachtung am Markt finden, übt sich derzeit in Zurückhaltung. Die hat für einen Zeitraum von wenigstens 12 Monate ihre Strategie des billigen Geldes verkündet und birgt daher kein Überraschungsrisiko für Investoren.
Daten von Gestern:
Die Anzeichen für ein Anziehen der wirtschaftlichen Aktivität in den USA bleiben bestehen. Im Juli haben die Einzelhändler ihre Umsätze um 0,2% gesteigert. Ohne Autos ergab sich ein Zuwachs von sogar 0,5%.

Die Industrieproduktion innerhalb der Eurozone hat im Juni wieder zugelegt. Im Vergleich zum Vormonat stieg das Produktionsvolumen um 0,7% und auf Jahresbasis um 0,3%. Der Chart zeigt jedoch, dass die Produktion trotz Erholungstendenzen seit Ende 2012 weit von alten Niveaus entfernt ist. Als Zugpferd erwies sich wieder einmal Deutschland, das ein Wachstum der Produktion von 2,5% meldet.

Ein positives Signal sendete das ZEW Barometer. Sowohl die Konjunkturerwartungen der kommenden sechs Monate stieg um 5,7 Zähler auf 42,0 Punkte als auch die Einschätzung der aktuellen Lage legte zu. Diese wurde um 7,7 Punkte positiver als im letzten Monat eingeschätzt und liegt derzeit bei 18,3. Erfreulicher Weise stieg die Zuversicht um die derzeitige Lage Europas auf den höchsten Stand seit April 2010 und liegt aktuell bei 44 Zählern. Diese positiven Akzente lassen darauf hoffen, dass die Investoren wieder Geld in die Hand nehmen und weitere Investitionen in die Wirtschaft vornehmen – die bisherige Investitionszurückhaltung im Zuge der Krise gilt als eines der Kernprobleme weshalb das Wachstum nur langsam wieder in Schwung kommt.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro favorisiert. Ein Unterschreiten des Unterstützungsniveaus bei 1,3250 neutralisiert das für den Euro positive Bild.
Viel Erfolg!
Gestern konnten wir beobachten, dass der EUR/USD- Wechselkurs aktuell zu Gunsten des US-Dollars läuft. Trotz der erfreulichen Daten aus Europa aus dem Bereich Industrieproduktion und eines starken ZEW-Index aus Deutschland, bewegte sich der Devisenkurs erst nach Veröffentlichung der soliden US-Einzelhandelsumsätze etwas kräftiger - und zwar pro Dollar unter die 1,3300-Marke.
Die durchaus erfreulichen Zahlen aus Europa konnten keinen größeren Einfluss nehmen, dagegen war wieder einmal zu beobachten, wie stark der Fokus momentan auf amerikanischen Zahlen liegt. Warum das so ist?
Die eigentliche Aussagekraft der Einzelhandelsumsätze ist natürlich unbestritten hoch, immerhin machen sie einen beträchtlichen Teil der privaten Konsumausgaben aus, die wiederum für 70% der gesamten Wirtschaftsleistung stehen. Viel mehr als die Bezeichnung „solide“ kann den Umsätzen in den vergangenen Monaten allerdings attestiert werden.
Wichtiger als die originäre Aussagekraft dieser Konjunkturzahl ist allerdings momentan die Interpretation, die sich hieraus ableiten lässt.
Die Kernfrage, um die sich besonders der Wechselkurs dreht ist, ob und wann die FED ihre QE3-Maßnahmen zurückfährt oder sogar einstellt. Die 85 Mrd. USD, die jeden Monat in die Wertpapiermärkte gepumpt werden, sollen spätestens dann reduziert werden, wenn die Arbeitslosigkeit um 6,5% liegt und die Wirtschaft aus eigenen Kräften wächst.
Diese Selbstheilungskräfte werden allerdings sehr unterschiedlich beurteilt. Fakt ist, dass die massiven Interventionen der FED am Immobilienmarkt einen nicht unerheblichen Anteil an den bisherigen gesamtwirtschaftlichen Erholungstendenzen haben.
Im Hinblick auf den gewaltigen Umfang und langgezogenen Zeitraum der QE-Maßnahmen ist die langsam fortschreitende Erholung allerdings nicht wirklich als Erfolg dieser überdimensionierten Maßnahmen zu feiern.
Die FED von San Francisco hat hierzu eine Studie veröffentlicht, die der Operation ein schlechtes Zeugnis ausstellt. Besonders die Verbindung von Zinsen zu quantitativen Maßnahmen, sprich den Wertpapierkäufen wird hier hergestellt. Das Dilemma in dem sich die FED zu Beginn der aktuellen Maßnahme befand war bereits das niedrige Zinsniveau, so dass ein erfolgversprechender Baustein der Strategie bereits unveränderbar war und keinen Beitrag zum Erfolg beisteuern konnte.
„Zwar kommen die beiden Wissenschaftler tatsächlich zu einem vernichtenden Urteil über den ökonomischen Nutzen von QE – wem außer den Banken hätte die Gelddruckerei dann eigentlich genutzt?“- diese Frage aus der Studie ist legitim und zeigt die Problematik der Rettungsstrategie. Die langsame aber fortschreitende Erholung des Immobilienmarktes stützt zwar das Verbrauchervertrauen in dem die Vermögenssituation der Haushalte auf dem Papier verbessert wird, gleichzeitig ist dieser „Vermögensgewinn“ eher psychologischer Natur-sofern die Immobilie im eigenen Besitz verbleibt und nicht veräußert wird. Ein Blick auf den Arbeitsmarkt zeigt eher die aktuelle Lage der Nation.
Die Arbeitslosenquote ist trotz der besser verlaufenden Konjunktur für US-Verhältnisse immer noch hoch. Nicht nur die Zahl der neu geschaffenen Jobs ist nicht zufrieden stellend, sondern die Qualität neu geschaffener Stellen ist häufig prekär. Die Konditionen, zu denen neue Stellen geschaffen werden, sind häufig deutlich schlechter als die „älterer“ Arbeitsverhältnisse. Auf dem Papier lässt sich auch an der so genannten Partizipationsrate erkennen, die weit von altbekannten Niveaus entfernt liegt, das der Arbeitsmarkt immer noch krankt.
Auch aus diesem Grund sendet der FED-Vertreter Lockhardt trotz der im ersten Anschein guten Konjunkturzahlen Signale, dass eine Reduzierung oder gar ein Ausstieg aus den Subventionierungsmaßnahmen aufgrund der „durchwachsenen wirtschaftlichen Lage“ derzeit noch nicht in Frage kommt. Bisher galt der September als erster möglicher Termin für den Beginn des Ausstiegs. „Die ersten Anpassungen der Käufe - wann immer sie stattfinden - sollten der Anfang eines Prozesses sein, dessen Schritte später festgelegt werden, wenn weitere Informationen einlaufen und damit die Gewissheit über den Verlauf der Konjunktur zunimmt“, erläuterte Lockhart. (HB) Die Märkte reagierten erleichtert über die Nachricht. Je länger die Maßnahmen aufrecht erhalten werden, desto stärker wird der Risikoappetit der Investoren.
Die EZB, deren Aussagen ebenfalls starke Beachtung am Markt finden, übt sich derzeit in Zurückhaltung. Die hat für einen Zeitraum von wenigstens 12 Monate ihre Strategie des billigen Geldes verkündet und birgt daher kein Überraschungsrisiko für Investoren.
Daten von Gestern:
Die Anzeichen für ein Anziehen der wirtschaftlichen Aktivität in den USA bleiben bestehen. Im Juli haben die Einzelhändler ihre Umsätze um 0,2% gesteigert. Ohne Autos ergab sich ein Zuwachs von sogar 0,5%.

Die Industrieproduktion innerhalb der Eurozone hat im Juni wieder zugelegt. Im Vergleich zum Vormonat stieg das Produktionsvolumen um 0,7% und auf Jahresbasis um 0,3%. Der Chart zeigt jedoch, dass die Produktion trotz Erholungstendenzen seit Ende 2012 weit von alten Niveaus entfernt ist. Als Zugpferd erwies sich wieder einmal Deutschland, das ein Wachstum der Produktion von 2,5% meldet.

Ein positives Signal sendete das ZEW Barometer. Sowohl die Konjunkturerwartungen der kommenden sechs Monate stieg um 5,7 Zähler auf 42,0 Punkte als auch die Einschätzung der aktuellen Lage legte zu. Diese wurde um 7,7 Punkte positiver als im letzten Monat eingeschätzt und liegt derzeit bei 18,3. Erfreulicher Weise stieg die Zuversicht um die derzeitige Lage Europas auf den höchsten Stand seit April 2010 und liegt aktuell bei 44 Zählern. Diese positiven Akzente lassen darauf hoffen, dass die Investoren wieder Geld in die Hand nehmen und weitere Investitionen in die Wirtschaft vornehmen – die bisherige Investitionszurückhaltung im Zuge der Krise gilt als eines der Kernprobleme weshalb das Wachstum nur langsam wieder in Schwung kommt.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro favorisiert. Ein Unterschreiten des Unterstützungsniveaus bei 1,3250 neutralisiert das für den Euro positive Bild.
Viel Erfolg!