Renditen der sicheren Häfen liegen in lange unbekannten Gebieten

Veröffentlicht am 19.08.2013, 11:32
Der Euro eröffnet heute (08.00 Uhr) bei 1,3325, nachdem im Verlauf der letzten 24 Handelsstunden Tiefstkurse im asiatischen Handel bei 1,3312 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 97,65. In der Folge notiert EUR/JPY bei 130,10, während EUR/CHF bei 1,2350 oszilliert.

Die letzte Woche klang mit gemischten Daten aus. Sowohl positive wie auch negative Meldungen wurden lanciert. Die US-Konjunktur vermittelt das bekannte Bild der letzten Wochen. Der Häusermarkt ist weiter im Aufwind, die Stimmungslage hat sich auf erhöhtem Niveau etwas eingetrübt, die Arbeitsmarktdaten liefern Grund zu verhaltenem Optimismus.

Dagegen sehen wir in der Eurozone weiter einen schwachen Arbeitsmarkt, haben aber die lange andauernde Rezession gerade überwunden. Einige „Baustellen“ in den Reformländern zeigen Fortschritte, andere „Baustellen“ werden gerade eingerichtet. Unter dem Strich gibt es zurzeit ein Bild, das die Annahme stützt, dass die Weltkonjunktur wieder in Fahrt kommt und ab dem dritten Quartal weiter positive Signale sendet.

Die Renditen der sicheren Häfen Deutschland und USA haben in den vergangenen Tagen weiter nach oben bewegt und liegen momentan in lange unbekannten Gebieten. Die Rendite der Bundesanleihe bewegt sich um 1,90%, die der US-Treasuries um 2,85% für 10 Jahre. Der Trend wird sich wahrscheinlich in den kommenden Monaten fortsetzen und Bund-Renditen von 2,00- 2,20% wie in unserem Finanzmarktausblick liefern.

Die Anleihen der Reformländer zeigen dagegen eine starke Performance. Sowohl Italien als auch Spanien liegen ein gutes Stück unter 4,50% - die Risikoaufschläge im Vergleich zur deutschen Bundesanleihe sind inzwischen unter 2,50% gefallen. Auch Portugal, Irland und Griechenland zeigen ähnliche Bewegungsmuster.

Blackrock, PIMCO, Goldman und Konsorten, die in den letzten Tagen Statements „pro Eurozone“ lieferten, zeigen welchen Weg smarte Investoren derzeit gehen. Der Ausstieg aus US-Anleihen (s. Meldung letzte Nachrichten) ist voll im Gange. Diese Trends stützen den EUR/USD-Kurs und werden auch in den kommenden Wochen weitere Unterstützung liefern.

Am Horizont sehen wir das Thema Ausstieg der Fed aus QE3 und einige Klippen (Aussagen & Interpretationen hierzu) auf dem Wege dahin, die voraussichtlich dafür sorgen werden, dass wir noch einige Bewegungen – gerade bei Risikoaktiva u.a. im DAX sehen werden. Rücksetzer unterhalb des gelben Börsenampel-Bereiches weit unter 8.070 Punkten halten wir für unwahrscheinlich, da hier durch noch abwartende Investoren ein solides Unterstützungsniveau gegeben sein wird.

Der Eurostoxx50 wird dagegen ein besser unterstütztes Bild abgeben, da hier momentan eine Erholung läuft, die durch die Entspannung der Anleiherenditen profitieren dürfte. Größeres Rückschlagpotenzial kann ebenfalls der DowJones bieten, da hier in den vergangenen Monaten eine deutlich bessere Performance abgeliefert wurde als in Europa und daher deutlich höhere Bewertungen bezahlt werden. Die guten Wachstumsaussichten in den USA machen die Wahrscheinlichkeit eines nachhaltigen Rückganges aber klein, da sicher viele Investoren auf einen günstigen Einstiegszeitpunkt lauern und dieser in der heißen Phase des „tapering“ (Reduktion der quantitativen Maßnahmen) genutzt werden wird, um Positionen für den kommenden Aufschwung aufzubauen.

Daten vom Freitag:
Überraschend knickte das Verbrauchervertrauen nach Lesart der Uni Michigan im August auf 80,0 Zähler ein. Nach dem Sechs-Jahres-Hoch im Juli bei 85,5 konnte der Index die ausgeprägte positive Stimmung nicht bestätigen.
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Im Gegensatz zu dem Rückgang beim Verbrauchervertrauen zeigte sich der US-Immobilienmarkt freundlich. Die Baubeginne blieben mit 896.000 Einheiten nach 836.000 und die Baugenehmigungen mit 943.000 nach 918.000 weiterhin im Aufwärtsmodus.

Die Verbraucherpreise in Europa bleiben mit 1,6% im Juli weiter unterhalb der EZB-Zielmarke von 2,0%. Die Teuerungsrate lag damit voll im Bereich der Erwartungen. Im Gegensatz zu den meisten Ländern ragte die deutsche Inflation mit 1,9% deutlich hervor, da sich insbesondere Nahrungsmittel nach dem harten und langen Winter sowie der Flutkatastrophe merklich verteuerten.
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Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den Euro favorisiert. Ein Unterschreiten des Unterstützungsniveaus bei 1,3250 neutralisiert das für den Euro positive Bild.

Viel Erfolg!

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