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Wo bleibt die Konjunkturerholung?

Veröffentlicht am 18.04.2013, 13:32
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Warum nach der Euphorie noch zu Jahresbeginn nun die Zweifel berechtigt sind

Erstmals seit Oktober 2011 kostet eine Tonne Kupfer wieder weniger als 7.000 US-Dollar. Damit ist der Preis von seinem im Februar erreichten Jahreshoch von über 8.300 US-Dollar um 16 Prozent gefallen. Der gern als Frühindikator für die globale Weltwirtschaft herangezogene Rohstoff sendet damit ernsthafte Signale, dass wir die Hoffnung auf eine konjunkturelle Erholung noch in diesem Jahr wohl langsam aber sicher aufgeben können. Auslöser des gestrigen Kursrutsches bei den Industriemetallen – auch Zink und Nickel fielen gestern auf mehrmonatige Tiefs – war unter anderem die Meldung, dass die Zahl der verkauften Autos in Europa im März um weitere zehn Prozent gefallen ist und sich damit auf dem tiefsten Stand seit 20 Jahren befindet. Allein in Deutschland betrug das Minus 17 Prozent. Gut für die, die sich dann doch in den nächsten Wochen für ein neues Fahrzeug entscheiden wollen, schlecht aber für einen der Wachstumstreiber der deutschen Industrie und damit für die gesamte wirtschaftliche Entwicklung in der Eurozone.

Zugegeben, in Europa hatte ich auch nicht mit einer Konjunkturerholung noch in 2013 gerechnet, aber in den USA standen zu Beginn des Jahres die Zeichen nicht schlecht, dass die größte Volkswirtschaft die Krise nach und nach hinter sich lassen und wieder auf den Wachstumspfad zurückkehren kann. Aber ich hatte auch immer vor den Folgen der fiskalischen Klippe und dem Zwang zum Sparen in den USA gewarnt und meine Sorgen darüber geäußert, dass die Investoren dieses Thema weitestgehend ignorieren.

Jetzt kommen noch die Sorgen über die fallenden Rohstoffpreise hinzu, welche nicht gerade auf eine hohe Investitionsbereitschaft und damit steigende Unternehmensgewinne hindeuten. So werden die Aktienmärkte in Bezug auf die dahinter stehende Wirtschaftsleistung immer teurer. Dafür sorgt die in die Märkte gepumpte Liquidität der Notenbanken, denn hier besteht in Zeiten niedriger Zinsen Anlagenotstand. Das kann auch noch eine ganze Weile so weiter gehen, denn die sich nun wieder eintrübende Stimmung führt dazu, dass allen voran die US-Notenbank Federal Reserve nicht umhin kommt, ihre ultralockere Geldpolitik weiter fortzusetzen.

Die Welt befindet sich in der Liquiditätsfalle
Dabei sei die Wirkung der monatlich um 85 Milliarden US-Dollar aufgeblasenen Geldmenge gerade jetzt wieder zur Diskussion gestellt. Warum führt diese schon seit Jahren praktizierte Geldmengenausweitung nicht zum gewünschten Erfolg bestehend aus einem kräftigen Wirtschaftsaufschwung aber auch der von vielen Experten immer wieder heraufbeschworenen Hyperinflation. Ganz einfach: Das Geld kommt nicht in der Realwirtschaft an, es wird bei den Banken gehortet, die damit ihre Wunden aus der Finanzkrise langsam zu heilen versuchen.

Die Unternehmen fragen aber auch nicht wirklich Kredite nach, weil sich ihre damit angeschobenen Investitionen in dem konjunkturellen Umfeld mit fehlender Nachfrage nicht auszahlen würden. Um bei dem oben angesprochenen Auto-Thema zu bleiben, heißt das, General Motors hat zwar einerseits angekündigt, bis 2016 vier Milliarden Euro in ihre Opel-Tochter zu investieren, schließt aber gleichzeitig das Bochumer Werk, um die in Europa vorherrschenden Überkapazitäten der sinkenden Nachfrage anzupassen.

In Zeiten dieser so genannten Liquiditätsfalle stoßen die Notenbanken ganz klar an ihre Grenzen. Sie können noch so viel Geld drucken, sie werden damit keinen wirtschaftlichen Boom auslösen. Bestes Beispiel: Japan. Hier sehen wir nun wahrscheinlich das Finale einer schon seit Jahren praktizierten lockeren Geldpolitik, die es bisher nicht geschafft hat, Japan aus seiner Deflation zu befreien.

Bis Ende 2014 soll nun die Geldmenge verdoppelt werden. Noch will ich mich nicht festlegen, wohin dieses geldpolitische Experiment führen wird. Aber die Gefahr eines erneuten Scheiterns ist sehr hoch. Auch deshalb, weil sich die USA, aber auch die Eurozone eine Politik des billigen Yen nicht lange ansehen werden. Die Amerikaner werden nun umso länger an ihrem ultralockeren Kurs festhalten. Die Eurozone ist mit ihrer Zentralbank da noch in einer relativ komfortablen Situation. Zwar hat auch die EZB ihre Bilanzsumme in den vergangenen fünf Jahren verdoppelt, fährt aber aktuell eine Politik der ruhigen Hand und steht „Gewehr bei Fuß“, wenn nötig, den zwar historisch niedrigen, aber im internationalen Vergleich noch relativ hohen Leitzins von 0,75 Prozent weiter zu senken und andere geldpolitische Lockerungsmaßnahmen zu ergreifen.

Dollar-Stärke wird weiter anhalten
Während aktuell die Geldmengen in den USA und Japan weiter steigen, geht die Basis in der Eurozone seit einigen Wochen zurück. Das erklärt auch die relative Stärke des Euro, der sich trotz der Probleme in Zypern, Italien, Portugal, um nur einige Krisenkandidaten zu nennen, wieder über der Marke von 1,30 US-Dollar stabilisiert hat. Wir haben es hier mit Blick auf den US-Dollar-Index von FXCM und Dow Jones nicht mit einer Dollar-Schwäche, sondern eher mit einer Euro-Stärke zu tun, die allein auf der Tatsache beruht, dass die EZB noch nicht alle ihre Trümpfe in Sachen Geldpolitik ausgespielt hat.

Da ich aber davon ausgehe, dass mit einer zunehmenden Eintrübung der gesamtwirtschaftlichen Stimmung erst Recht die Eurozone ein Problem bekommt, wird Mario Draghi noch im zweiten, aber spätestens im dritten Quartal gezwungen sein, im Konzert des munteren Gelddruckens wieder mitzuspielen. Deshalb bleibe ich langfristig optimistisch für den US-Dollar, erwarte aber bis zu neuen Aktivitäten der EZB keine nennenswerten Kursverluste des Euro.

Ergebnis könnte eine mehrwöchige Seitwärtsbewegung um die 1,30 EUR/USD sein. Interessant bleibt daher für mich ein Engagement im US-Dollar-Index, der den Dollar neben dem Euro zu je einem Viertel gegenüber dem Japanischen Yen, Britischen Pfund und dem Australischen Dollar abbildet. Positiv könnte sich in diesem Zusammenhang auch ein Rückgang der Risikoneigung der Investoren auswirken, die im Falle einer nachhaltigen Korrektur an den Aktienmärkten ihr Geld auch aus dem Euro aber auch vor allem dem „Aussie“ als Risiko- und Rohstoffwährung abziehen werden.
Bilanzsummen Fed und EZB (2008-2013)US-Dollar-Index; Wochenchart; 2 Jahre

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