Kurz vor dem Beginn des neuen Jahres sind die meisten Banken positiv für das Gold und die Entwicklung seines Preises gestimmt. Nur ein Institut, die BNP Paribas (DE:BNPP), äußert sich extrem negativ zum gelben Metall. Eigentlich wären das keine schlechten Aussichten für die Goldanleger, gäbe es nicht die alte Börsenweisheit, dass die Masse der Anleger gerne falsch liegt. Aber der Reihe nach:
Die Gründe, die für einen steigenden Goldpreis genannt werden, sind immer wieder die gleichen. Man rechnet mit einem schwächeren US-Dollar, was steigende Rohstoff- und Edelmetallpreise mit sich bringen sollte. Auch eine Eindeckung der großen Shortpositionen, die am Goldmarkt in der jüngeren Vergangenheit eingegangen wurden, wird als Grund genannt. Hinzu kommt, dass die meisten Institute weiterhin eine steigende Inflation und niedrige Realzinsen erwarten.
Die Bank of America (NYSE:BAC) Merryl Lynch (BoA) hat in den vergangenen Monaten immer wieder mit positiven Kommentaren zum Gold auf sich aufmerksam gemacht. In sofern wundert es nicht, dass das Institut auch für 2019 optimistisch gestimmt ist. In der Spitze könnte der Goldpreis nach Ansicht der BoA-Analysten in 2019 auf 1.400 US-Dollar je Feinunze ansteigen. Als Durchschnittspreis erwartet man einen Preis von 1.296 US-Dollar.
Einen um rund 50 US-Dollar über dem aktuellen Niveau liegenden Goldpreis erwartet auch die ABN Amro für 2019. Auch hier rechnet man mit einem zeitweisen Anstieg auf 1.400 US-Dollar und geht wie die Bank of America von einem Durchschnittspreis von 1.296 US-Dollar je Feinunze aus.
Auch im Fernen Osten rechnet man mit einem steigenden Goldpreis
Optimistisch für das gelbe Metall ist auch die Industrial and Commercial Bank of China (SS:601398) (ICBC) eingestellt. Die große chinesische Geschäftsbank erwartet vom Gold erst relativ spät einen Durchbruch. Erst im dritten Quartal soll es zu einem deutlichen Kursanstieg kommen. Im Hoch rechnen die Chinesen mit 1.320 US-Dollar je Feinunze und der erwartete Durchschnittspreis liegt mit 1.293 US-Dollar etwas unterhalb der Prognosen der ABN Amro bzw. der Bank of America.
Zu einem ganz anderen Ergebnis kommt Harry Tchilinguirian. Er ist Analyst bei der BNP Paribas und erwartet, dass das Gold im kommenden Jahr unter die Marke von 1.200 US-Dollar zurückfallen wird. Weil die Realzinsen steigen, die Inflation rückläufig ist und auch der US-Dollar seiner Meinung nach weiter an Wert gewinnt, muss laut Tchilinguirian mit einem durchschnittlichen Goldpreis von 1.145 US-Dollar gerechnet werden.
Im vergangenen Jahre lagen die meisten Institute mit ihren eher zurückhaltenden Prognosen goldrichtig. Nur die Bank of America war Ende 2017 zu optimistisch. Sie hatte einen Goldpreis von über 1.326 US-Dollar als Durchschnittspreis für das Jahr 2018 vorhergesagt.
Ich wünsche Ihnen einen erfolgreichen Handelstag und grüße Sie herzlich
Ihr
Bernd Heim
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Ein Beitrag von Dr. Bernd Heim.