Sei dabei: Jeden Monat kopieren +750.000 Anleger die besten Aktienpicks der Profis!Gratis anmelden

FOKUS 3-Dax setzt Talfahrt fort - Bayer-Aktien stürzen ab

Veröffentlicht am 06.09.2011, 18:13
Aktualisiert 06.09.2011, 18:16
DE40
-
DBKGn
-
CAGR
-
SOGN
-
SMI
-

* Franken-Anbindung an Euro stützt Börsen nur kurz

* Finanzwerte bleiben besonders unter Druck

* Zweifel an Umsatzbringer macht Bayer zu schaffen (neu: Schlusskurse)

Frankfurt, 06. Sep (Reuters) - Den europäischen Aktienmärkten ist derzeit nicht zu helfen: Die Anbindung des Schweizer Franken an den Euro wurde in Zürich zwar mit einem Kursfeuerwerk gefeiert, konnte die Anlager jedoch nicht an die Börsen in Frankfurt, Paris, Madrid oder Mailand locken. Der Dax fiel um ein Prozent auf 5193,97 Punkte, nachdem er am Vortag schon gut fünf Prozent eingebüßt hatte. Der französische CAC40 und der EuroStoxx verloren jeweils mehr als ein Prozent. Vor allem Finanztitel mussten erneut herbe Kursverluste einstecken. Commerzbank-Chef Martin Blessing beschrieb das Umfeld für Banken als nicht berauschend - die Aktien seines Hauses fielen zeitweise auf ein Rekordtief von nur noch 1,73 Euro.

Auch in Amerika sanken die großen Indizes um rund zwei Prozent, obwohl der Einkaufsmanagerindex der US-Dienstleister unerwartet anstieg. Ein großer Kurssturz wie am Montag in Europa blieb der Wall Street, die zum Wochenstart wegen des Labor-Day-Feiertages geschlossen hatte, jedoch erspart. Noch besser war die Stimmung jedoch in Zürich. Hier trauten sich die Anleger wieder verstärkt an den Aktienmarkt, da die durch den hohen Franken gebeutelte Exportindustrie des Landes nach der Entscheidung der Schweizer Nationalbank (SNB) wieder neue Hoffnung schöpft. Der Schweizer Leitindex SMI schloss gegen den Trend mit einem Plus von 4,4 Prozent.

Den Aktien in Europa gab die Entscheidung der Schweizer Notenbank, den Franken an den Euro zukoppeln, jedoch nur kurze Zeit Rückenwind. Mit unbeschränkten Euro-Käufen wollen die Notenbanker verhindern, dass der Euro unter 1,20 Franken fällt. Allein die Ankündigung katapultierte den Euro über diese Marke. Zum Dollar gab die Gemeinschaftswährung aber Boden preis und fiel erstmals seit Mitte Juli am späten Nachmittag zeitweise wieder unter die Marke von 1,40 Dollar.

ANLEGER MISSTRAUEN FINANZWERTEN

Viele Anleger fürchten, dass die Wirtschaft in der Euro-Zone durch die schwelende Schuldenkrise in Mitleidenschaft gezogen wird. Der überraschend deutliche Rückgang der Auftragseingänge der deutschen Industrie im Juli um 2,8 Prozent zum Vormonat drückte zusätzlich auf der Stimmung.

Vor allem der Zustand der Finanzindustrie bereitet den Anlegern Sorgen, besonders in Europa. "Der Markt nimmt hohe Abschreibungen von Staatsanleihen vorweg", begründete ein Händler die Flucht der Anleger aus den Finanzwerten. Frederic Oudea, Chef der französischen Großbank Societe Generale , warnte auf einer Konferenz in Frankfurt vor schmelzenden Gewinnen der Branche in den nächsten Jahren. Die Ratingagentur Standard & Poor's goss mit der Aussage Öl ins Feuer, die Aussichten für die Banken hätten sich eingetrübt. Herabstufungen von Großbanken seien auf mittlere Sicht denkbar.

Im EuroStoxx50 zählten die Aktien der französischen Banken BNP Paribars , Credit Agricole und Societe Generale sowie der italienischen Intesa Sanpaolo , Unicredit mit Kursverlusten von drei bis 6,5 Prozent zu den größten Verlierern. Die Titel des deutschen Branchenprimus - Deutsche Bank - rutschten um 0,9 Prozent ab, nachdem sie schon am Montag neun Prozent verloren hatten. Der Stoxx-Banken-Index verlor gut zwei Prozent und fiel damit auf ein Zweieinhalb-Jahres-Tief.

BAYER-AKTIEN STÜRZEN AB

Für zusätzlichen Druck auf den Dax sorgte der Einbruch der Bayer-Aktien , die um 7,5 Prozent auf 37,75 Euro fielen. Die US-Gesundheitsbehörde FDA hat einem Beratergremium empfohlen, von Deutschlands größtem Pharmakonzern zusätzliche Informationen über das neue Schlaganfall-Medikament Xarelto zu verlangen. Damit könnte sich die Markteinführung des Bayer-Hoffnungsträgers verzögern. Händler beschrieben den Kurssturz jedoch als völlig übertrieben. Die Aktien des US-Partners Johnson & Johnson verloren lediglich rund ein Prozent. (Reporter: Andrea Lentz, Hakan Ersen, unter Mitarbeit von Kirsti Knolle, Tom Körkemeier und Frank Siebelt; redigiert von Andreas Kröner)

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.