Investing.com - Der Goldpreis ist im europäischen Handel am Montag leicht gestiegen und hat sich an einem 28-Monatshoch entlang bewegt, angesichts von Spekulationen, dass die Federal Reserve bei ihrem vorsichtigen Ansatz in der Zinspolitik bleiben werde, obwohl in der letzten Woche starke Arbeitsmarktdaten hereingekommen waren.
Gold zur Lieferung im August hat sich an der Comex Sparte der New York Mercantile Exchange um 5,45 USD oder 0,40% verteuert und wurde um 08:50 MEZ zu 1.363,85 USD die Feinunze gehandelt.
In den USA hatte das Arbeitsministerium am Freitag mitgeteilt, dass die Wirtschaft im Juni 287.000 neue Arbeitsplätze geschaffen hat, was weit über den Erwartungen von 175.000 neuen Jobs lag und den größten Stellenzuwachs seit Oktober darstellt. Andererseits musste jedoch die Beschäftigtenzahl für Mai nach unten korrigiert werden, sodass für den Monat nur noch ein Stellenwachstum von 11.000 Jobs herauskommt, anstelle der zuvor berichteten 38.000 neuen Arbeitsplätze.
Der Report zeigte zudem, dass die Arbeitslosenquote im abgelaufenen Monat leicht auf 4,9% angestiegen ist, nach 4,7% im Mai, während man mit einem geringeren Anstieg auf 4,8% gerechnet hatte.
Unterdessen ist der durchschnittliche Stundenlohn im letzten Monat um 0,1% gestiegen und hat damit die Erwartungen einer Zunahme um 0,2% verfehlt. Dieses Fehlen eine Inflationsdrucks lässt vermuten, dass die Fed sich mit weiteren Zinsschritten Zeit lassen kann.
Trotz des besser als erwartet ausgefallenen Arbeitsmarktberichtes sind die Märkte skeptisch bezüglich der Chancen auf eine Zinserhöhung in diesem Jahr geblieben. Das FedWatch-Programm der CME Group's (NASDAQ:CME) bewertet die Wahrscheinlichkeit für eine Zinserhöhung bis Dezember mit gerade mal 24%.
Gold war in der letzten Woche auf 1.377,50 USD geschossen, ein Niveau auf dem es seit März 2014 nicht mehr gelegen hatte, da die Verunsicherung über die globale Konjunktur im Gefolge von Großbritanniens Votum für einen Austritt aus der Europäischen Union, die Investoren in sichere Anlagen flüchten ließ.
Der Preis für das gelbe Metall ist in diesem Jahr um nahezu 30% gestiegen, angesichts schwindender Erwartungen auf eine Zinserhöhung durch die Federal Reserve und wachsende Spekulationen, dass die Zentralbanken rund um den Globus ihre geldpolitischen Konjunkturprogramme ausbauen werden, um die negativen Effekte des Brexits abzufedern.
Erwartungen auf einen geldpolitischen Stimulus sind für gewöhnlich gut für den Goldpreis, da das Metall als sichere Wertanlage und als Inflationsschutz betrachtet wird.
Ebenfalls an der Comex machten die Silberfutures zur Lieferung im September einen Preissprung um 35,8 US-Cent oder 1,78% und wurden am Morgen in London zu 20,45 USD die Feinunze gehandelt, während die Kupferfutures sich um 3,8 US-Cent oder 1,79% auf 2,157 USD das Pfund verteuert haben.
China hat am Wochenende schwächer als erwartet ausgefallene Inflationsdaten veröffentlicht, was Spekulationen angefacht hat, dass neue staatliche Konjunkturprogramme vonnöten seien, um die Konjunktur zu stützen
Das asiatische Land der größte Verbraucher von Kupfer in der Welt, da es für nahezu 45% der globalen Nachfrage aufkommt.
In der kommenden Woche werden die Marktteilnehmer ihre Aufmerksamkeit wichtigen Konjunkturdaten aus China zuwenden, wobei der Report zum BIP im zweiten Quartal vom Freitag im Mittelpunkt stehen könnte.
Die am Donnerstag anstehende Zinsentscheidung und das Protokoll der geldpolitischen Sitzung der Bank von England, werden ebenfalls die Märkte beschäftigen, angesichts wachsender Erwartungen auf zusätzliche Geldspritzen im Gefolge des britischen Votums für den Brexit.
In den USA werden die Einzelhandelsumsätze und die Inflation für die Investoren von Interesse sein, denn aus diesen Daten kann man ableiten, ob die größte Volkswirtschaft der Welt in 2016 weiteren Zinserhöhungen widerstehen kann.
Diese Woche ist auch der Beginn der Berichtssaison für das zweite Quartal in den USA.