Investing.com - Gold-Futures weiten am Donnerstag im europäischen Handel die Gewinne der Vortagessitzung aus und steigen auf ein Dreiwochenhoch. Ein infolge von schwindenden Hoffnungen auf eine Anhebung der Zinsen durchgehend schwacher US-Dollar fördert das Edelmetall.
Der US Dollar Index, der die Performance des Greenbacks an den sechs anderen Hauptwährungen misst, fällt um 0,1 Prozent auf 93,54, unweit des während der Vortagessitzung erreichten Fünfwochentiefs von 93,41.
Ein schwacher US-Dollar treibt für gewöhnlich die Goldpreise hoch, da es die Attraktivität des Metalls als alternativer Vermögenswert verstärkt. Er lässt auch andere in US-Dollar notierte Rohstoffe im Preis sinken, somit werden sie für Investoren, die andere Währungen halten, günstiger.
Die Anleger gehen nun fast nicht mehr von einer Anhebung der Zinsen bei der Ratssitzung am 14.-15. Juni aus, nachdem Arbeitsmarktzahlen aus den USA in der vergangenen Woche für den letzten Monat mit 38.000 neuen Stellen den kleinsten Zuwachs seit 2010 belegt hatten.
Laut dem FedWatch-Tool der CME Group (NASDAQ:CME) preisen die Händler nun für Juni eine vierprozentige und für Juli eine 27-prozentige Chance einer Zinsanhebung ein. Für September wird eine Chance von 44 Prozent eingeräumt.
Früher in der Woche sagte Fed-Vorsitzende Janet Yellen, dass die Zentralbank nach wie vor vorhabe, die Zinsen zu erhöhen, gab allerdings keinen Hinweis auf den Zeitpunkt der Erhöhung.
Gold zur Lieferung im August an der Comex-Division der New York Mercantile Exchange steigt mit 1.269,00 $ pro Feinunze auf den höchsten Stand seit dem 18. Mai. Um 06:44 Uhr GMT oder 02:44 Uhr ET handelten die Futures um 2,20 $ oder 0,17 Prozent höher bei 1.264,50 $.
Am Vortag schnellt Gold infolge von zurückgeschraubten Erwartungen in Bezug auf eine Anhebung der Zinssätze in naher Zukunft um 15,30 $ oder 1,23 Prozent.
Bislang konnten die Preise für das Edelmetall im Juni rund 4 Prozent zulegen. Im vergangenen Monat rutschten sie um über 6 Prozent ab. Die Marktteilnehmer reagierten auf die wechselnden Erwartungshaltungen in Bezug auf den Zeitpunkt der nächsten Anhebung der Zinssätze.
Im laufenden Jahr stiegen die Preise für das Edelmetall bereits um 19 Prozent an. Die Anleger beginnen zu zweifeln, ob die Federal Reserve Bank in diesem Jahr tatsächlich in der Lage sein wird, die Zinssätze so weit anzuheben wie sie es gern würde.
Gold reagiert äußerst empfindlich auf Bewegungen der Leitzinsen. Eine schrittweise Anhebung der Zinsen wirkt sich weniger negativ auf Goldpreise aus als schnell aufeinander folgende Anhebungen.
Ebenfalls an der Comex steigt Silber zur Lieferung im Juli um 1,24 Prozent oder 21,0 Cents auf 17,19 $ pro Feinunze. Kupfer gewinnt 0,9 Prozent oder 1,8 US-Cents dazu und handelt mit 2,080 $ pro Pfund.
Die Anleger verdauen neue Wirtschaftsdaten aus China. Die nationale Statistikbehörde des Landes meldete früher am Tag, dass der Verbraucherpreisindex im Mai YoY um 2,0 Prozent angestiegen ist. Die Erwartungen gingen von einem Anstieg um 2,3 Prozent aus. Der Erzeugerpreisindex des Landes fiel Angaben der Behörde zufolge im Vergleich zur Vorjahresperiode um 2,8 Prozent. Im April wurde ein Rückgang von 3,4 Prozent verzeichnet.
Die asiatische Nation ist mit rund 45 Prozent des globalen Gesamtverbrauchs der weltweit wichtigste Kupferkonsument.