Investing.com - Der Goldpreis hat sich am Dienstag im europäischen Handel stabil behauptet, nachdem er zunächst auf ein neues Vierwochenhoch gestiegen war, da politische Probleme die Attraktivität des Edelmetalls als Fluchtanlage steigen ließen.
Die Goldfutures lagen an der Comex um 09:15 MEZ 86 US-Cent oder 0,07% tiefer auf 1.267,51 USD die Feinunze, nachdem es zunächst mit 1.270,32 USD seinen höchsten Kurs seit dem 1. Mai erreicht hatte. Unterdessen wurde Gold am Spotmarkt zu 1.267,81 USD gehandelt.
Ebenfalls an der Comex stand Silber zuletzt auf 17,42 USD die Feinunze. Zuvor war es auf bis zu 17,47 USD die Feinunze gestiegen, ein Preisniveau, auf dem es seit dem 27. April nicht mehr gelegen hatte.
Sorgen über das Rettungspaket für Griechenland, sowie Umfragen aus Großbritannien, die nahelegen, dass der Vorsprung der von Premierministerin Theresa May angeführten Konservativen geringer als erwartet ist, haben der Risikobereitschaft einen Dämpfer verpasst.
Gold wird in Zeiten politischer und finanzieller Unruhe häufig als Anlagealternative angesehen.
Befürchtungen, dass Athen und seine Gläubiger sich nicht auf ein Rettungspaket einigen könnten, sind in der Nacht gestiegen und haben neue Ängste über ein Wiederaufleben der Schuldenkrise in der Eurozone gesorgt.
Unterdessen hat das enger werdende Wahlrennen in Großbritannien die politischen Unwägbarkeiten rund um den Brexit steigen lassen.
Das Aufwärtspotential von Gold wurde von der Aufwertung des Dollars gegenüber dem Euro und dem Pfund begrenzt.
Der US-Dollarindex, der den Kurs des Dollars gegenüber einem Korb aus sechs anderen Leitwährungen verfolgt, stieg um 0,33% auf 97,65 und hat sich damit weiter von seinem Sechseinhalb-Monatstief aus der vergangenen Woche entfernt.
Gold und Dollar bewegen sich typischerweise in entgegengesetzte Richtungen, was heißt, dass bei einer Aufwertung des Dollars die Goldfutures, die in der US-Währung ausgezeichnet sind, zu fallen beginnen.
Die Investoren warten nun auf den US-Beschäftigungsreport am Freitag, der den Erwartungen nach ein stabiles Arbeitsmarktumfeld zeigen soll.
Ein starker Arbeitsmarktbericht würde die Erwartungen auf eine US-Zinserhöhung bei der nächsten Federal Reserve Sitzung im Juni zementieren.
Die Händler am Terminmarkt preisen dem Fed Rate Monitor von Investing.com nach, derzeit eine 80 prozentige Chance auf eine Zinserhöhung bei der Federal Reserve Sitzung am 13. - 14. Juni ein.
Die Märkte sind jedoch nicht mehr davon überzeugt, dass die Fed in diesem Jahr noch zwei weitere Zinserhöhungen wird durchziehen können, sodass die Wettquoten auf eine zweite Anhebung im Dezember derzeit bei nur 35% liegen.
Der Median der Prognosen aus der Fed liegt derzeit bei zwei weiteren Zinserhöhungen bis Jahresende. Aber eine jüngste Serie enttäuschender US-Konjunkturdaten verbunden mit Anzeichen auf eine sich vertiefende politische Krise haben Zweifel aufkommen lassen, ob die Fed die Zinsen bis Jahresende im von ihr gewünschten Maße wird anheben können.
Gold reagiert sensibel auf Änderungen der US-Zinssätze, da ein Anstieg die Alternativkosten für unverzinste Anlagen wie Goldbarren erhöht, während gleichzeitig der Dollarkurs, in welchen das Metall ausgezeichnet wird, ansteigt. Eine langsame Folge von Zinserhöhungen wird als weniger belastend für den Goldpreis angesehen, als eine schnelle Serie von Zinsschritten.
Weiterhin im Metallhandel fiel der Kurs von Platin um 1,09% auf 952,35 USD, während Palladium sich um 0,91% auf 793,85 USD die Feinunze verteuert hat. Die Kupferfutures gaben um 0,97% auf 2,541 USD das Pfund nach.