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HINTERGRUND-Skandinavische Währungen werden zum "sicheren Hafen"

Veröffentlicht am 09.09.2011, 10:08
Aktualisiert 09.09.2011, 10:12
SEBF
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DNB
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* Norwegische und Schwedische Krone immer stärker gefragt

* Schweizer Franken verliert nach Kopplung an Euro an Attraktivität

* Analysten bezweifeln aber langfristige Verschiebung

Frankfurt, 09. Sep (Reuters) - Pippi Langstrumpf statt Heidi - das Herz der Anleger am Devisenmarkt schlägt seit wenigen Tagen eher für die Schweden als für die Schweizer, wenn es um die Suche nach dem sicheren Hafen geht. Die Schwedische Krone erfreut sich ebenso wie die Währung des Nachbarlandes Norwegen wachsender Beliebtheit, seitdem die Schweizerische Nationalbank (SNB) den Franken an den Euro gekoppelt hat und mit allen Mitteln einen Mindestkurs von 1,20 Franken verteidigen will.

Am Dienstag erhielt man für einen Euro nur noch 8,9444 Schwedische Kronen , ein Drei-Monats-Hoch der Krone. Mit zuletzt 7,4825 Norwegischen Kronen pro Euro erreichte der Euro sogar ein Achtjahres-Tief. Der Franken dagegen gab wie von der SNB erwünscht zum Euro nach und notierte am Freitag bei 1,21 Franken je Euro.

Analysten rechnen mit einem weiteren Anziehen der beiden skandinavischen Währungen, da die Euro-Schuldenkrise noch lange nicht aus der Welt geschafft sein dürfte. "Einer der Effekte der SNB-Entscheidung ist, dass andere Währungen als der Franken im Vergleich zum Euro gestärkt werden", sagte Währungsstratege Carl Hammer von SEB in Stockholm. Vor allem Hedgefonds trieben die schwedische und norwegische Krone nach oben. Kurzfristig orientierte Anleger hätten bisher auf den Franken gesetzt, aber seit der Koppelung an den Euro werde er zunehmend mit den Schuldenproblemen der Eurozone in Verbindung gebracht. Zudem sind die Chancen, am Auf und Ab der Schweizer Währung zu verdienen, nun stark gesunken.

Anderen Experten zufolge springen nun viele Anleger auf den fahrenden Zug auf, da sich die Wirtschaft in beiden Ländern schon seit Jahren als sehr viel robuster präsentiert hat als in anderen Industrieländern. Die Kreditwürdigkeit beider Staaten wird mit der Bestnote AAA bewertet, sie weisen solide Staatsfinanzen auf und die Kosten für Kreditausfallversicherungen auf ihre Anleihen gehören zu den niedrigsten der Welt. Außerdem liegen in beiden Ländern die Leitzinsen höher als in der Eurozone. Die norwegische Wirtschaft profitiere zudem vom relativ hohen Ölpreis, sagte Analystin Camilla Viland von DNB Nor.

"NORWEGISCHE KRONE WIRD NICHT ROLLE DES FRANKEN ÜBERNEHMEN"

Doch viele Analysten bezweifeln, dass die beiden skandinavischen Währungen langfristig den gleichen Stellenwert als sicherer Hafen einnehmen wie der Schweizer Franken oder der US-Dollar . "Dafür ist der norwegische Finanzmarkt zu klein und die Liquidität zu gering, um so eine Position zu erlangen", sagte Viland. Zudem dürften auch die Währungen Schwedens und Norwegens in Turbulenzen geraten, wenn die Weltwirtschaft in einen Abwärtssog gerät. "Wenn sich die Dinge wirklich schlecht für die schwedische Konjunktur entwickeln und es eine globale Rezession gibt, bin ich nicht sicher, ob die Schwedische Krone als sicherer Hafen standhält", sagte Analyst Stefan Mellin von Danske Markets. Auch Stratege Niels Christensen von Nordea rechnet in so einem Fall mit stürmischen Zeiten: "Dann werden die risikoscheuen Anleger ihr Geld aus Märkten wie Norwegen und Schweden abziehen und in ihre heimischen Währungen umschichten."

Die Schattenseite einer zu starken Währung sind zudem immer die Nachteile für die Exportfirmen, die ihre Waren im Ausland nicht mehr so günstig verkaufen können. Darunter hatten zuletzt viele Unternehmen in der Schweiz gelitten. Die Stärke der Schwedischen Krone hat in diesem Jahr bereits Großkonzernen wie den Lkw-Bauern Volvo oder Scania zugesetzt.

In Norwegen steht die Zentralbank Gewehr bei Fuß, um mit Zinssenkungen gegen eine weitere Aufwertung der Krone vorzugehen. Eine zu starke Krone könne zu einer zu niedrigen Preissteigerung und einem zu schwachen Wachstum führen, sagte Zentralbank-Gouverneur Öystein Olsen am Donnerstag. "In dem Fall werden geldpolitische Schritte unternommen." Aktuell liegen die Leitzinsen in Norwegen bei 2,25 Prozent, in Schweden bei zwei Prozent.

Nachfolgend die Prognosen der von Reuters befragten Analysten für die Kurse der Norwegischen und Schwedische Krone zum Euro:

Norwegische Schwedische

Krone Krone in einem Monat 7,70 9,10 in drei Monaten 7,70 9,05 in zwölf Monaten 7,60 8,80 (Reporter: Naomi Tajitsu, Nia Williams, Simon Johnson und Victoria Klesty; geschrieben von Tom Körkemeier; redigiert von Martin Zwiebelberg)

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