Von Adam Claringbull
Investing.com - Der Ölpreis stieg am Donnerstagmorgen mit der asiatischen Sitzung, da die Investoren auf eine Fortsetzung der OPEC+ Produktionskürzungen hoffen.
Das an der ICE gehandelte Barrel der Sorte Brent Öl zur Januar-Lieferung stieg gegen 6:02 Uhr um 0,18 Prozent auf 43,88 Dollar. Für das an der Warenterminbörse NYMEX in New York gehandelte Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI-Öl) mit einer Laufzeit bis Dezember ging es um 0,27 Prozent nach oben auf 41,56 Dollar.
Der Ölpreis legte aufgrund einer Kombination aus wahrscheinlichen Förderkürzungen und dem Optimismus in Bezug auf Impfstoffe weiter zu. Die Preise sind in der bisherigen Woche um mehr als 12% gestiegen, wodurch der Handel deutlich über 40 Dollar pro Barrel stattfindet.
Angekurbelt werden die Märkte durch die Organisation erdölexportierender Länder und ihrer Verbündeten (OPEC+), da die derzeitigen Produktionskürzungen wahrscheinlich auch 2021 aufrechterhalten werden. Algeriens Energieminister Abdelmadjid Attar stellte sogar eine Verschärfung in Aussicht. Was in Anbetracht der Tatsache, dass Algerien derzeit den OPEC-Vorsitz innehat, durchaus von Bedeutung ist.
"Ich kann Ihnen versichern, dass die OPEC weiterhin entschlossen ist mit ihren Partnern geeignete Maßnahmen zu ergreifen, die proaktiv und wirksam sind ... dazu zählt die Möglichkeit, die heutigen Produktionsanpassungen bis ins Jahr 2021 zu verlängern und diese bei Bedarf zu vertiefen", sagte Attar.
Die OPEC hatte erwogen, ihre derzeitigen Produktionskürzungen von 7,7 Millionen Barrel pro Tag (bpd) um 2 Millionen bpd zu reduzieren.
Anfang der Woche gaben Pfizer Inc. (NYSE:PFE) und BioNTech (F:22UAy) bekannt, dass der gemeinsam entwickelte Impfstoff eine Wirksamkeit von 90% hat. Der Markt beginnt sich auf eine Zeit einzustellen, in der das Coronavirus die weltweite Nachfrage nicht mehr dominiert.
"Das ist eine großartige Nachricht, keine Frage ... aber es wird einige Zeit dauern, bis Impfstoffe auf den Markt kommen. Somit wird auch die Nachfrage erst zu einem späteren Zeitpunkt stimuliert werden", sagte Lachlan Shaw, Leiter des Rohstoff-Research der National Australia Bank (OTC:NABZY) gegenüber Reuters.
Die ständig steigende Zahl der COVID-19-Fälle in Europa, den USA und Lateinamerika belastet die Kraftstoffnachfrage.
"In vielerlei Hinsicht blickt der Markt auf das Jahr 2021, auf eine Zeit, in der wir Impfstoffe auf den Markt bringen, und in der die OPEC und ihre Verbündeten einige der geplanten Liefererhöhungen verschieben", sagte Shaw.
Die OPEC+ wird am 17. November zu einem hochrangigen Ministertreffen zusammenkommen, gefolgt von weiteren Treffen am 30. November und 1. Dezember.