Von Ambar Warrick
Investing.com - Der Ölpreis entwickelte sich positiv, als Berichte darauf hindeuteten, dass die russischen Lieferkürzungen umfangreicher ausfallen werden als zuvor angekündigt. Allerdings sorgten Befürchtungen über steigende Zinssätze dafür, dass die Märkte in dieser Woche bereits starke Verluste hinnehmen mussten.
Reuters berichtet, dass Moskau plant, die Ölexporte aus seinen westlichen Häfen im März um bis zu 25 % gegenüber dem Vormonat zu kürzen, um den Ölpreis in die Höhe zu treiben. Diese Maßnahme dürfte zu einer stärkeren Einschränkung auf der Angebotsseite führen als die Anfang des Monats angekündigten 500.000 Barrel.
Die Förderkürzungen sind eine Reaktion auf die vom Westen verhängten Preisobergrenzen für russische Ölexporte, die Moskau bereits scharf verurteilt hat.
Das an der ICE gehandelte Barrel der Sorte Brent Öl verteuerte sich um 0,3 % auf 80,85 USD pro Barrel, während das an der Warenterminbörse NYMEX in New York gehandelte Rohöl der Sorte West Texas Intermediate WTI ebenfalls 0,3 % fester auf 74,16 USD pro Barrel gehandelt wird. Beide Kontrakte haben im bisherigen Wochenverlauf bereits 3 % verloren.
Für die Rohölpreise ging es diese Woche bergab, da der Dollar aufgrund einer wachsenden Zahl von Wetten darauf, dass die Fed die Zinsen im nächsten Monat wieder anheben wird, kräftig zulegen konnte. Die Märkte befürchten, dass steigende Zinssätze das Wirtschaftswachstum im weiteren Jahresverlauf belasten werden. Dies würde sich wiederum negativ auf die Ölnachfrage auswirken.
Aus dem Protokoll der Fed-Sitzung vom Februar geht hervor, dass die meisten Fed-Vertreter weitere Zinserhöhungen befürworten. Da die Inflation nach der Sitzung höher als erwartet ausfiel, könnten sich nun mehr Fed-Vertreter für weitere Zinserhöhungen aussprechen.
Aus am Mittwoch veröffentlichten API-Daten geht hervor, dass die US-Rohöllagerbestände in der Woche bis zum 17. Februar wahrscheinlich um 10 Millionen Barrel angestiegen sind. Dieser Wert kündigt normalerweise einen ähnlichen Trend bei den offiziellen Regierungsdaten der U.S. Energy Information Administration an. Die Daten werden heute im Laufe des Tages erwartet.
Steigende US-Lagerbestände und ein geplanter Verkauf von 26 Millionen Barrel aus der strategischen Erdölreserve der USA deuten auf eine potenzielle Angebotsschwemme beim größten Erdölverbraucher der Welt hin. Dies dürfte die Erholung der Rohölpreise begrenzen.
All dies, gepaart mit den Befürchtungen, dass die Fed die Nachfrage weiter drosseln könnte, haben die Rohölmärkte in den letzten Wochen stark belastet.
Im Laufe des Tages werden die überarbeiteten Daten zum US-BIP für das 4. Quartal erwartet. Die Rohölmärkte haben bereits schlecht auf Daten reagiert, die auf eine robuste US-Wirtschaft hindeuten, da sie der Fed mehr Spielraum für weitere Zinserhöhungen geben.