Investing.com - Für die Ölpreise ging es während der europäischen Sitzung leicht nach unten. Ölmarktbeobachter verwiesen auf den gestrigen Anstieg der US-Rohöllagerbestände und die Unsicherheit rund um die Handelsgespräche zwischen den USA und China.
Der Preis für die US-Sorte West Texas Intermediate sank um 0,1% auf 52,53 Dollar. Die Nordseesorte Brent fiel um 0,2% auf 58,23 Dollar.
Die US-Rohöllagerbestände seien in der Woche zum Wochen 4. Oktober um gut 2,9 Millionen Barrel gestiegen. Von Investing.com befragte Ölmarktbeobachter hatten mit einem Anstieg von nur 1,4 Millionen Barrel gerechnet.
Das ist "erstaunlich, da die Anzahl der US-Bohranlagen auf einem Zwei-Jahres-Tief liegt", erklärte Barani Krishnan, Analyst bei Investing.com.
Die Benzinbestände sanken um 1,2 Millionen Barrel (erwartet -260.000 Barrel). Die Bestände der Destillate gingen um 3,9 Millionen Barrel zurück (erwartet -2,1 Millionen Barrel).
"Das ist insofern ein recht interessanter Datensatz, weil er den vierten Lageraufbau hintereinander darstellt, der perfekt mit den Trends nach der Fahrsaison korreliert, während die Benzinvorräte weiter einbrechen, was sogar die Bären auf dem Markt überrascht", fügte Krishnan hinzu.
Der Ölpreis stand bereits gestern unter Druck und das, obwohl die Türkei eine Militär-Intervention in Nordsyrien gestartet hat.
Die US-Notenbank Fed sorgt sich indes um die marktbasierten Erwartungen an weitere Zinssenkungen, wie aus dem Protokoll ihrer September-Sitzung hervorgeht.
Bislang hat die Federal Reserve in diesem Jahr im Juli und September ihre Zinsen um jeweils 25 Basispunkte gesenkt, um den rekordhohen Wachstumskurs zu erhalten. Per Oktober rechnen die Marktteilnehmer mit einem weiteren Zinsschritt um 0,25 Prozent.
Im Fokus stehen nun die Handelsgespräche zwischen den USA und China, wo die Chefunterhändler beider Seiten an diesem Donnerstag die Verhandlungen wiederaufnehmen werden.
Es gibt Berichte, wonach China für einen "Teil-Deal" mit den USA offen sei. Voraussetzung dafür sei jedoch, dass die Zölle auf chinesische Waren nicht weiter angehoben werden. Peking soll im Gegenzug mehr Sojabohnen kaufen.
Reuters hatte gestern vor US-Börsenschluss gemeldet, dass die chinesischen Unterhändler nicht optimistisch sind, ein umfassendes Abkommen zu erreichen, welches den Handelskrieg zwischen den beiden Großmächten beilegen würde. Zudem bestehe das Risiko, dass die China-Delegation bereits am Donnerstag die US-Hauptstadt Washington verlässt.