Investing.com - Die Rohölkurse sind am Dienstag gestiegen, gestützt von einer weltweiten Erholung der Aktienkurse. Die Investoren haben ihre Aufmerksamkeit nun den US-Vorratsdaten aus dieser Woche zugewandt.
Der Märzkontrakt auf Rohöl der Sorte US West Texas Intermediate (WTI) lag gegen 10:00 MEZ 13 US-Cent oder etwa 0,20% höher auf 59,44 USD das Fass und hat damit sein Eineinhalb-Monatstief vom Freitag von 59,20 USD hinter sich gelassen.
Außerdem verteuerte sich Brent zur Lieferung im April an der Warenterminbörse ICE in London um 15 US-Cent oder rund 0,24% auf 62,74 USD das Fass, nachdem es am Freitag mit 61,77 USD auf seinen niedrigsten Stand in zwei Monaten gefallen war.
Die Ölkurse stiegen am Montag zusammen mit den internationalen Aktienmärkten, die sich von ihren schweren Verlusten der letzten Woche erholten. Besonders die US-Märkte profitierten am Montag von Meldungen über ein 200 Mrd USD schweres Infrastrukturprogramm der Trump-Administration.
Die Kurse wurde zusätzlich beflügelt, nachdem die Opec am Montag gesagt hatte, sie erwarte, dass der globale Ölverbrauch in diesem Jahr um 1,59 Mio Fass am Tag auf dann 98,6 Mio Fass steigen werde, womit sie ihre vorangegangene Schätzung um 60.000 Fass angehoben hat.
Die Opec sagte auch, dass die Vereinigten Staaten und andere Ölförderländer außerhalb der Opec in diesem Jahr ihre Produktion um 1,4 Mio Fass am Tag erhöhen werden, was 250.000 Fass am Tag über der Schätzung vom vergangenen Monat lag und die dritte Anhebung der Schätzung in Folge seit der Prognose von 870.000 Fass am Tag im November ist.
Wegen des Anstiegs der Förderung außerhalb der Opec dürften Angebot und Nachfrage auf dem Ölmarkt der Organisation zufolge "gegen Ende des Jahres" wieder ins Gleichgewicht geraten.
Der Ölmarkt hatte seine schlimmste Woche am Freitag hinter sich gebracht, nachdem die General Electric (NYSE:GE) Energiedienstleistungstochter Baker Hughes berichtet hatte, dass die Anzahl der Ölbohplattformen letzte Woche um 26 auf 791 geschnellt ist.
Es handelt sich um die dritte Woche mit einem Anstieg und den größten Zuwachs seit mehr als einem Jahr, der nahelegt, dass die US-amerikanische Ölproduktion weiter zunehmen wird.
Das erhöhte die Sorgen am Markt, dass die steigende Förderung in den USA den Anstrengungen der Opec zur Beseitigung der Überschüssen am Markt zuwiderlaufen könnte.
Das Ölkartell hatte sich mit einigen von Russland angeführten Ölexporteuren außerhalb der Opec im Dezember geeinigt, ihre Förderbeschränkungen für weitere neun Monate bis Ende 2018 zu verlängern.
Der Deal zur Verminderung der Ölförderung um 1,8 Mio Fass am Tag war im letzten Winter von der Opec, Russland und neun weiteren Ölstaaten ins Leben gerufen worden. Das Abkommen sollte im März 2018 auslaufen, ist aber schon einmal verlängert worden.
Unterdessen warten die Marktteilnehmer auf die neuen Wochendaten zu den US-Lagerbeständen an Rohöl und raffinierten Produktion, die am Dienstag und Mittwoch hereinkommen werden.
Ansonsten sind die Benzinfutures um 0,06% auf 1,681 USD die Gallone gestiegen, während sich US-Erdgasfutures um 2,35% auf 2,612 USD pro MBTU (million British thermal units) verteuert haben.