Investing.com - Der Preisverfall am Ölmarkt hat sich am Dienstag fortgesetzt, da schwache Zahlen aus der chinesischen Industrie und durchwachsene Zahlen aus der Privatwirtschaft in der Eurozone sich in die Sorgen über die Nachfrageperspektiven eingereiht haben.
Futures auf US-Rohöl der Sorte West Texas Intermediate mit Fälligkeit im Januar sind um 2,56% auf 54,81 USD das Fass gefallen und damit auf ihren niedrigsten Stand seit Mai 2009.
Die Benchmark-Sorte Brent ist zum ersten Mal seit Mai 2009 unter die 60 Dollarmarke abgesackt mit einem Rückgang von 3,02% auf 59,37 USD.
Öl kam erneut unter Verkaufsdruck nachdem in der Nacht zum Dienstag veröffentlichte Zahlen zeigte, dass der Ausstoß des produzierenden Gewerbes in China im Dezember zum ersten Mal seit sieben Monaten rückläufig gewesen ist.
Chinas HSBC Einkaufsmanagerindex für das produzierende Gewerbe für Dezember kam mit einem vorläufigen Wert von 49,5 herein und lag damit sowohl unter dem endgültigen Wert von 50,0 für November, als auch unterhalb der Prognosen von 49,9.
In der Eurozone haben Studien gezeigt, dass die Privatwirtschaft im Dezember etwas schneller gewachsen ist, aber die Wachstumsrate immer noch eine der niedrigsten des vergangenen Jahres gewesen ist.
Deutschland Privatsektor ist mit seinem geringstem Tempo seit 18 Monaten gewachsen, während er in Frankreich weiter geschrumpft ist.
Die schwachen Zahlen reihten sich in Sorgen über die ohnehin schon schleppende Nachfrage nach Öl ein, während eine Kombination aus reichlichem Angebot und abflauender Wachstumsmärkte und deren Währungen zusätzlich belastete.
Der russische Rubel ist am Dienstag auf ein neues Allzeittief gegenüber dem US-Dollar gefallen, nachdem die enorme Zinserhöhung der vergangenen Nacht es nicht vermochte, den Verkaufsdruck auf die Währung abzufedern.
An letzten Freitag hatte die Internationale Energieagentur ihre Schätzung für die globale Ölnachfrage im nächsten Jahr um 230.000 Fass am Tag auf einen Zuwachs um 900.000 Fass zurückgenommen, wie dies zuvor schon von der OPEC und dem US-Energieministerium getan wurde.
Der Preis von in London gehandeltem Brent ist seit Juni um fast 47% zurückgegangen, als er auf nahezu 116 USD in der Folge von Konflikten im Nahen Osten und Nordafrika gestiegen war. Die Futures auf WTI haben seit dem Hoch von 107,50 USD im Juni fast 46% an Wert verloren.