Investing.com - Rohöl steigt am Freitag an den asiatischen Märkten. Die bevorstehende Plattformzählung aus den USA dürfte die weitere Entwicklung der Preise bestimmen.
An der New York Mercantile Exchange handelte WTI zur Lieferung im Dezember mit 45,58 $ pro Barrel um 0,43 Prozent höher.
Angaben der Industrieforschungsgruppe Baker Hughes (N:BHI) zufolge ging die Anzahl der Ölförderungsanlagen in den USA in der vergangenen Woche um zehn auf 595 zurück. Es ist der siebte Rückgang in Folge. In den vergangenen sechs Wochen wurden 70 Plattformen abgebaut.
Eine niedrigere Zählung ist für gewöhnlich ein bullisches Zeichen für Öl, da sie auf eine potenzielle Reduzierung der Produktion hindeutet.
Am Donnerstag stiegen die Futures im unruhigen Handel leicht an. Die Anleger lassen sich weiter von bearischen Versorgungsdaten, die einen massiven Vorratsanstieg belegt hatten, beeinflussen.
An der Intercontinental Exchange (ICE) schwankte Brent-Rohöl zur Lieferung im Dezember zwischen 47,70 $ und 48,72 $ pro Barrel. Bei Börsenschluss pendelten sich die Futures bei 48,11 $ ein, ein Gewinn von 0,26 Cents oder 0,54 Prozent. Im vergangenen Monat gingen die Preise für Brent um ca. 1,5 Prozent zurück. Der Unterschied zwischen internationalen und US-amerikanischen Referenzpunkten für Öl stand bei 2,82 $, am Mittwoch wurde ein Preisunterschied von 2,41 $ verzeichnet.
Der überraschende Anstieg der Ölvorräte in der vergangenen Woche beschäftigt die Energiehändler immer noch. In der Woche bis zum 16. Oktober nahmen die Lagerbestände um 8 Mio. Barrels zu. Die Gesamtölvorräte in den USA bleiben mit 476,6 Mio. Barrels auf dem höchsten Stand seit 80 Jahren. Die gesamten Rohölvorräte des Landes stiegen um mehr als das Doppelte der Menge an, die von den Analysten prognostiziert wurde.
Seit der Entscheidung der OPEC im November verloren die Preise über 40 Prozent. Die Organisation beschloss damals, an ihren Produktionszahlen von über 30 Mio. Barrels pro Tag festzuhalten, um ihren Marktanteil zu verteidigen. Die Taktik löste einen ausgedehnten Preiskampf mit Schieferölproduzenten aus den USA aus und führte zu einer Überversorgung der Märkte. Marktanalysten stimmen größtenteils darin überein, dass die Preise erst dann wieder über die 70 $-Marke steigen werden, wenn das globale Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage korrigiert wird.
Teilnehmer der OPEC-Konferenz in Wien diskutierten Angaben zufolge keine Strategien zur Kürzung der weltweiten Rohölproduktion. Mehrere Drittstaaten, darunter Russland, nahmen ebenfalls am Treffen teil.