* Rezessionsängste schicken Börsen auf Talfahrt
* Gold jagt von Rekord zu Rekord
* Franken als sicherer Hafen gefragt
- von Daniela Pegna -
Frankfurt, 19. Aug (Reuters) - Der Ausverkauf an den Aktienmärkten geht weiter: Der Dax<.GDAXI> rutschte am Freitag um bis zu 4,6 Prozent auf 5345,36 Zähler ab - den tiefsten Stand seit November 2009. Auch in Mailand, Paris und London schickte die Angst vor einem Abkühlen der Weltwirtschaft die Börsen auf Talfahrt. "Die extreme Nervosität hält an", sagte Stefan Chmielewski vom Brokerhaus Lang & Schwarz. Aus Sicht der Analysten von Close Brothers Seydler hat die Furcht vor einer neuen Rezession in den USA Dimensionen erreicht, die vor Wochen noch schier undenkbar gewesen sind.
Entsprechend gefragt war daher zum Wochenschluss Gold: Der
Preis für das Edelmetall kletterte mit 1867,30 Dollar je
Feinunze auf ein neues Rekordhoch. Von Öl ließen die Anleger
wegen der Sorgen um eine rückläufige Nachfrage lieber die
Finger: Die US-Rohölsorte WTI
Am Devisenmarkt steuerten viele Anleger angesichts der immensen Nervosität den Franken als sicheren Hafen an. Zur Gemeinschaftswährung zog die alpenländische Währung um rund ein Prozent an, so dass für einen Euro 1,1252 (spätes Vortagesgeschäft: 1,1375) Franken gezahlt werden mussten.
US-DATEN BEFEUERN REZESSIONSÄNGSTE
Neu entfacht hatten die Rezessionsängste am Donnerstag enttäuschend ausgefallenen US-Daten. Der Konjunkturindikator Philly-Fed-Index war im August auf den tiefsten Stand seit März 2009 gefallen. Die Aktienmärkte fielen daraufhin ins Bodenlose - der Dax hatte den Handel mit einem Abschlag von 5,8 Prozent - dem größten Minus seit 2008 - beendet.
Doch neben den Sorgen um die Zustand der amerikanischen
Wirtschaft hat auch die europäische Schuldenkrise die Anleger
fest im Griff. Sie warteten weiter auf tiefgreifende Maßnahmen,
um den Ländern einen Weg aus der Misere zu ebnen, sagte ein
Händler. Verluste verbuchten erneut vor allem die Finanzwerte.
Der europäische Branchenindex<.SX7P> fiel um gut drei Prozent.
In Mailand verbilligten sich die UniCredit
(unter Mitarbeit von Kirsti Knolle; redigiert von Ralf Banser)