Die Europäische Zentralbank (EZB) ist mit den Gesetzesvorschlägen der Europäischen Kommission für den digitalen Euro recht zufrieden. EZB-Direktoriumsmitglied Fabio Panetta sagte in einer Rede vor dem Ausschuss für Wirtschaft und Währung des Europäischen Parlaments am 4. September, dass die Vorschläge "Europa an die Spitze der fortgeschrittenen Volkswirtschaften" im Hinblick auf die Entwicklung einer digitalen Zentralbankwährung (CBDC) bringen würden und die von Privatleuten dominierte Seite des Finanzsektors und die damit verbundenen Probleme abwenden könnten.
Die Europäische Kommission (EK) veröffentlichte ihre Vorschläge am 28. Juni. Panetta, der als Kritiker von Kryptowährungen bekannt ist, bezeichnete die Vorschläge der EK für die Euro-CBDC als "ein neues Paradigma zur Wahrung der monetären Souveränität". Dieses würde sicherstellen, dass die Europäer immer Zugang zu einer staatlichen Zahlungsoption haben, egal ob es sich dabei um Bargeld oder digitale Zahlungsmittel handelt, obwohl sich "geschlossene Lösungen" bei privaten Zahlungsdiensten immer mehr durchsetzen. Panetta verglich private Zahlungssysteme mit privaten Messengerdiensten, wo die Nutzer durch Gruppenzwang unter Druck gesetzt werden, in die beliebtesten Systeme einzusteigen.
Ein digitaler Euro wäre eine neue Form des Zentralbankgeldes, sagt Direktoriumsmitglied Fabio Panetta. Es sei nun Aufgabe des Gesetzgebers, dafür zu sorgen, dass er die wesentlichen Merkmale des Bargelds in der digitalen Sphäre reproduziere, insbesondere den Schutz der Privatsphärehttps://t.co/nQJzYylwpV1/3 pic.twitter.com/4XPlk83Lwj