von Robert Zach
Investing.com - Die Stimmung der Dienstleister in Deutschland erreichte im April angesichts der Covid-19-Ausgangssperren ein neues Rekordtief. Der entsprechende Einkaufsmanagerindex (EMI) fiel auf 16,2 Punkte, nach 31,7 zuvor, wie IHS Markit am Mittwoch mitteilte. Von Investing.com befragte Analysten hatten mit einem Wert von 15,9 gerechnet.
Am stärksten betroffen waren Hotels & Gaststätten sowie sonstige Dienstleistungen wie Bildung und Freizeitgestaltung.
Die Teilindizes Auftragseingang und Beschäftigung verzeichneten Rekordeinbußen.
Phil Smith, Principal Economist bei IHS Markit, kommentiert die aktuellen PMI Daten: "Obgleich die Hersteller im Umfragemonat ebenso Rekord- einbußen erleiden mussten, bestätigen die finalen PMI-Daten dennoch, dass der wirtschaftliche Einbruch in Deutschland insgesamt bislang weniger gravierend ausfällt, als in Frankreich, Italien und Spanien, wo striktere Ausgangssperren verhängt worden waren."
Der zusammengesetzte Einkaufsmanagerindex (EMI) aus Industrie und Dienstleister erreichte mit 17,4 einen neuen Rekordtiefstand im April. Letzten Monat lag das Stimmungsbarometer noch bei 35,0.
"Trotz erster Lockerungen der Eindämmungsmaßnahmen herrscht nach wie vor große Verunsicherung und Skepsis unter den Unternehmern über den Zeitplan der Exitstrategie und über die künftige Nachfragesituation", fügte er hinzu.
Indexwerte über 50 signalisieren eine positive Geschäftsentwicklung im Vergleich zum Vormonat, während bei einem Fall unter 50 mit einer negativen Geschäftsentwicklung zu rechnen ist.
Unmittelbar nach der Datenveröffentlichung verlor der Euro 0,36 Prozent auf 1,0802 Dollar. Zum britischen Pfund notierte der Euro moderat stärker bei 0,8730 Pence. Der deutsche Leitindex DAX 30 sank 0,17 Prozent vor auf 10.708 Punkte.