Frankfurt, 09. Okt (Reuters) - Ein Medienbericht über
Probleme im russischen Strommarkt haben die Aktien des
Energie-Konzerns E.ON am Donnerstag belastet. Die Titel
bildeten mit einem Minus von 7,7 Prozent auf 29,21 Euro das
Schlusslicht im Dax und bremsten damit die Erholung des Index.
Händler verwiesen auf einen Bericht im "Handelsblatt", wonach
das Unternehmen bei seinem Einstieg in den russischen Strommarkt
auf Widerstände stößt. Die Integration des Stromproduzenten
OGK-4 verlaufe äußerst schleppend, schreibt das Blatt
unter Berufung auf Konzernkreise. Mehrere Börsianer erklärten,
E.ON habe OGK-4 möglicherweise zu teuer eingekauft.
Nach Angaben der UniCredit-Analysten haben die Beteiligungen
an OGK-4 und am russischen Gaskonzern Gazprom zuletzt
an den Börsen massiv an Wert verloren. Die Experten senkten
deshalb ihr Kursziel für die E.ON-Aktien auf 41 von 44 Euro,
empfahlen aber weiterhin, die Papiere zu halten.
Neben E.ON verloren auch andere Versorger, was Händler mit
deren defensiven Charakter begründeten. Steigen die Kurse auf
breiter Front, werden diese meist verkauft. RWE-Aktien
verloren 4,3 Prozent und die Titel des französischen
Konkurrenten EDF mehr als fünf Prozent.
(Reporter: Stefan Schaaf; redigiert von Hakan Ersen)