New York, 30. Dez (Reuters) - Die Regierungshilfen für die
Finanzsparte des angeschlagenen US-Autobauers General
Motors haben die US-Aktienmärkte am Dienstag beflügelt.
GMAC erhält vom Staat eine Finanzspritze über fünf Milliarden
Dollar und die Mutter GM einen weiteren Kredit über eine
Milliarde Dollar. Dies ließ viele Marktteilnehmer wieder hoffen,
dass die Regierung in der Lage sei, ein weitere Verschlimmerung
der Rezession abzuwenden. Die Umsätze blieben wegen des
bevorstehenden Feiertags dünn. Viele Anleger haben sich bereits
in die Winterferien verabschiedet.
Der Dow-Jones-Index<.DJI> der Standardwerte gewann bis zum
Mittagshandel 1,7 Prozent auf 8626 Punkte. Der breiter gefasste
S&P-500<.SPX> rückte ebenfalls um 1,7 Prozent auf 884 Zähler
vor. Der Index der Technologiebörse Nasdaq<.IXIC> erhöhte sich
um 2,1 Prozent auf 1541 Punkte. In Frankfurt schloss der
Dax<.GDAXI> zum Jahresausklang mit einem Plus von 2,2 Prozent
bei 4810 Punkten.
Nach den erneuten Regierungshilfen für die Autobauer standen
die Aktien von GM und Ford auf der Gewinnerseite.
GM-Papiere legten 5,6 Prozent zu und Ford-Anteilsscheine 2,7
Prozent. Kurz vor Weihnachten hatte der Staat bereits GM und dem
Wettbewerber Chrysler mit Überbrückungskrediten von bis zu 17,4
Milliarden Dollar vor dem Aus gerettet. Alle Gelder stammen aus
dem 700 Milliarden schweren TARP-Programm der US-Regierung, das
ursprünglich nur für die Finanzbranche gedacht war. Die
US-Notenbank hatte an Heiligabend wegen "ungewöhnlicher und
dringender Gegebenheiten" einer Umwandlung von GMAC in eine
Geschäftsbank zugestimmt, wodurch sie Zugriff auf TARP bekam.
Ebenfalls auf den Kauflisten der Börsianer standen die
Aktien des Spezialchemiekonzerns Rohm & Haas. Die
"Financial Times" berichtete, dass eine Übernahme durch den
Chemieriesen Dow Chemical trotz dessen geplatzten Joint
Venture in Kuwait weiter möglich sei. Dow habe Zugriff auf einen
Überbrückungskredit über bis zu 13 Milliarden Dollar. Rohm&Haas
hatte am Sonntag erklärt, der Konzern gehe vom Abschluss des
ursprünglich 18,8 Milliarden Dollar teuren Geschäfts Anfang 2009
aus. Die Rohm&Haas-Aktie stieg um 9,8 Prozent.
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Durch die Kursaufschläge konnten schlechte Konjunkturdaten
wettgemacht werden. So trübte sich unter anderem das Vertrauen
der Verbraucher in die wirtschaftliche Entwicklung im Dezember
erneut stark ein. Der entsprechende Index fiel auf 38 von
revidiert 44,7 Zählern im November.
An der Wall Street wird bis zum letzten Tag im Jahr
gehandelt. Nur an Neujahr ist auch die New Yorker Börse
geschlossen. Viele Börsianer richteten ihren Blick bereits mit
Sorge auf die kommende Berichtssaison und erwarteten für 2009
zunächst keine Verbesserung der wirtschaftlichen Lage.
(Reporter: Leah Schnurr; bearbeitet von Sebastian Engel;
redigiert von Birgit Mittwollen)