Tokio/Hongkong, 06. Okt (Reuters) - Wegen anhaltender Sorgen über die Folgen der Finanzkrise haben die Aktienmärkte in Fernost am Montag kräftige Verluste erlitten. In Tokio schloss der wichtigste Index des Kontinents, der japanische Nikkei, auf seinem niedrigsten Stand seit viereinhalb Jahren. Grund hierfür waren zudem Sorgen über die allgemeinen wirtschaftlichen Aussichten.
Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index<.N225> ging 4,25 Prozent tiefer aus dem Handel bei 10.473 Punkten, nachdem er im Verlauf zeitweise mehr als fünf Prozent abgestürzt war. Der breiter gefasste Topix-Index<.TOPX> fiel um 4,67 Prozent unter die psychologisch wichtige 1000-Zähler-Marke auf 999 Punkte. Auch die Aktienmärkte in Hongkong<.HSI>, Taiwan<.TWII>, Südkorea<.KS11>, Singapur<.FTSTI> und Shanghai<.SSEC> verzeichneten kräftige Verluste von teilweise mehr als vier Prozent.
"Die Aktien sind auf ein Niveau gefallen, auf dem sie die wirtschaftliche Basis Japans nicht länger reflektieren", sagte Kazuki Miyazasa von Daiwa Securities SMBC an der Börse in Tokio. "Die Anleger sind zögerlich beim Zukauf, solange es noch Sorgen über den Finanzsektor gibt." Am Markt herrschte Unsicherheit über die Wirkung des 700-Milliarden-Dollar Hilfspakets für die US-Finanzbranche, dass am Freitag in Washington verabschiedet wurde. Zudem sorgten sich Investoren jetzt um die Auswirkungen der Krise auf die anstehenden Unternehmensergebnisse.
Besonders betroffen waren Finanzwerte. Die Papiere der Großbank Mitsubishi Financial Group<8306.T> verbilligten sich um mehr als neun Prozent. Stark belastet wurden auch Technologiewerte wie die Elektronikhersteller Canon<7751.T> und Sony<6758.T>. Canon-Aktien verloren mehr als vier Prozent, die von Sony sogar mehr als sechs Prozent. Titel des Solarzellenherstellers Kyocera<6971.T> gaben 2,6 Prozent nach.
Stark exportabhängige Unternehmen aus anderen Branchen litten zudem unter dem starken Yen. Die Aktien des Autobauers Toyota<7203.T> verloren mehr als vier Prozent, die seines Konkurrenten Nissan fast sechs Prozent.
(Reporter: Elaine Lies; bearbeitet von Sebastian Engel; redigiert von Christian Götz)