IRVINE (dpa-AFX) - Der US-Botox-Hersteller Allergan F:AGN will sich offenbar wieder mit einem eigenen Zukauf gegen eine feindliche Übernahme zur Wehr setzen. Die Kalifornier hätten Gespräche zum Erwerb des US-Pharmakonzerns Salix wiederbelebt, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am späten Dienstagabend unter Berufung auf informierte Personen. Bei einem Zusammenschluss würde die seit Monaten schwelende feindliche Übernahme durch den kanadischen Konzern Valeant F:VRX erschwert.
Valeant buhlt seit April zusammen mit dem US-Investor Bill Ackman um Allergan und bietet rund 54 Milliarden US-Dollar. Allergan sträubt sich nach wie vor gegen den Kauf, weil das Angebot nach Ansicht des Verwaltungsrats deutlich unter dem Wert des Unternehmens liegt. Ackman drohte Allergan umgehend mit einer Klage, sollte ein Deal mit Salix ohne die Zustimmung der Aktionäre in die Wege geleitet werden.
Salix stellt vorwiegend Medikamente gegen Magen-Darm-Erkrankungen her und hat derzeit eine Marktkapitalisierung von rund 10,8 Milliarden Dollar. Bereits im Juli hätten Gespräche mit Allergan stattgefunden, seien aber wegen unterschiedlicher Preisvorstellungen nicht zu einem Abschluss gekommen, heißt es in dem Bericht weiter.
Zuletzt war es Valeant nicht gelungen, mit einem öffentlichen Angebot die Aktionäre von Allergan im Alleingang zum Umdenken zu bewegen. Bis Mitte August hatten Anleger den Kanadiern nur gut vier Prozent der Aktien angedient, weswegen die Frist des Angebots gleich bis Jahresende verlängert wurde. Interesse an Allergan wird derweil auch dem Pharmakonzern Actavis F:ACT nachgesagt.br