Insider-Daten freischalten: Bis zu 50% Rabatt auf InvestingProJETZT ZUGREIFEN

Boschs Anlassersparte bekommt Eigentümer aus China

Veröffentlicht am 02.05.2017, 14:07
© Reuters. Bosch parking deck is pictured near airport in Stuttgart
VLOF
-
KU2G
-

Frankfurt (Reuters) - Der Technologiekonzern Bosch hat sein Anlassergeschäft für rund eine halbe Milliarde Euro nach China veräußert.

Der Kaufvertrag mit dem Autozulieferer ZMJ und dem Investor CRCI sei am Dienstag unterzeichnet worden, teilte Bosch mit. Der neue Eigentümer aus China wolle alle knapp 7000 Mitarbeiter in 14 Ländern weltweit übernehmen. Der Hauptsitz bleibe in Stuttgart. ZMJ bezifferte den Kaufpreis in einer Mitteilung an die Börse in HongKong mit 545 Millionen Euro. Bosch hatte 2015 beschlossen, die jahrelang defizitäre Sparte Starter und Generatoren (SG) zu verkaufen.

Der Geschäftszweig, der Anlasser für Verbrennungsmotoren und Komponenten für Elektroantriebe baut, hatte etliche Jahre Verluste gemacht. Seit 2015 schreibt die Sparte mit etwas mehr als einer Milliarde Euro Umsatz nach Angaben von Bosch aber schwarze Zahlen. Der Stiftungskonzern hatte seinen Schritt damit begründet, dass SG alleine zu niedrige Stückzahlen habe, um an dem unter Überkapazitäten leidenden Markt wettbewerbsfähig zu sein. Das Geschäft müsse in Amerika und Asien ausgebaut werden.

© Reuters. Bosch parking deck is pictured near airport in Stuttgart

Genau das plant ZMJ: Das Geschäft solle mit dem bestehenden Managementteam in Nordamerika und China expandieren, um weltweit Marktführer für Starter und Generatoren zu werden, erklärte ZMJ-Chef Chengyao Jiao. Die größten Konkurrenten sind Denso aus Japan und der französische Autozulieferer Valeo (PA:VLOF). Der Chef von Bosch Mobility Solutions, Rolf Bulander, erklärte, der Erwerber habe ein tragfähiges Konzept für eine langfristige Weiterentwicklung des Unternehmens.

Die wachsende Zahl von Übernahmen deutscher Unternehmen durch chinesische Firmen sorgt immer wieder für Diskussionen. Nach einer Studie der Bertelsmann-Stiftung haben viele deutsche Unternehmen gute Erfahrungen mit dem Eigentümerwechsel gemacht. So gebe es langfristige Zusagen zu Standorten und Beschäftigung. Auch der Zugang zu dem Riesenmarkt werde verbessert. Kritisch sei jedoch der Einfluss des chinesischen Staates auf die heimischen Firmen mit seinen strategischen Interessen. Zudem hätten chinesische Investoren freien Marktzugang in Deutschland, umgekehrt gelte dies nicht.

Große Bedenken hatte die Bundesregierung im vergangenen Jahr gegen die Übernahme des Roboterbauers Kuka (DE:KU2G) durch ein chinesisches Unternehmen. Nicht zuletzt auf Drängen Deutschlands arbeitet die EU-Kommission an einem Vorschlag zu Schutzinstrumenten gegen unerwünschte "politisch motivierte" Firmenübernahmen aus dem Ausland in sensiblen Branchen wie Verteidigung, Infrastruktur und Hochtechnologie.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.