Bellevue Asset Management AG: Biotech - die Aussichten sind vielversprechend
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Bellevue Asset Management AG: Biotech - die Aussichten sind vielversprechend
09.11.2022 / 07:00 CET/CEST
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Marktkommentar vom 9. November 2022
Biotech - die Aussichten sind vielversprechend
Gemessen an der Kursentwicklung hatte es der Biotechsektor in den letzten
zwei Jahren nicht leicht. Die Biotechindizes konnten mit dem Gesamtmarkt
nicht mithalten. Jetzt scheint sich das Blatt zu wenden. Die Kurse
stabilisieren sich zunehmend und ein Comeback scheint möglich.
Von Dr. Lukas Leu, Portfoliomanager des Bellevue Biotech Fonds
Die Talsohle des Biotech-Bärenmarkts dürfte hinter uns liegen. Die
Sektortiefstände wurden Mitte Juni 2022 erreicht. Darauf folgte ein
Kursanstieg von rund 30% (Mitte Juni bis Mitte August gemessen am Nasdaq
Biotech Index, NBI), der jedoch aktuell etwas an Fahrt verloren hat. Dennoch
sind die Aussichten positiv, und zwar nicht nur bis zum Jahresende, sondern
auch für das kommende Jahr. Der Grund: Viele Biotechunternehmen sind derzeit
sehr gut positioniert und höchst attraktiv bewertet. Zudem werden viele
wichtige Innovationen erwartet, mit wachsendem Marktpotenzial der einzelnen
Indikationen.
Attraktive Einstiegsmöglichkeiten
Ein weiterer Treiber ist der wachsende Druck auf die Pharmakonzerne. Sie
müssen neue Wachstumstreiber generieren, denn Schätzungen der amerikanischen
Gesundheitsbehörde FDA zufolge verlieren noch in dieser Dekade
Blockbuster-Medikamente mit einem Gesamtumsatz von mehr als USD 250 Mrd.
ihren Patentschutz. Die Gewinnentwicklung vieler grosser Pharmaunternehmen
hängt häufig von wenigen Kassenschlagern ab. Laufen die Patente ab, sind die
Gewinne gefährdet. Daher sind die Firmen stetig bemüht, sich neue
Technologien und Medikamente anzueignen. Gleichzeitig sind kleine und
mittelgrosse Biotechfirmen, die mangels hoher Medikamentenerlöse noch nicht
profitabel arbeiten, nach teilweise kräftigen Kursabschlägen derzeit
historisch tief bewertet. Das bietet attraktive Einstiegsmöglichkeiten.
Getrieben wurde die Ausverkaufswelle in den letzten zwölf Monaten von einer
stärkeren Diskontierung der zu erwartenden Umsätze infolge der
inflationsbedingt steigenden Zinsen. Trotz der derzeit anhaltenden
Marktvolatilität rechnen wir damit, dass die Biotechbranche sich durch
anhaltende Wertschöpfung im Gesundheitsbereich behaupten wird.
Fokus auf Mid Caps
Der Bellevue Biotech (Lux) Fonds legt seinen Schwerpunkt auf mittelgrosse
Biotechunternehmen, die sich durch Innovation und Wachstumsorientierung
sowie das Vorhandensein zahlreicher Katalysatoren in expandierenden
Pipelines auszeichnen. Die Innovation in der Biotechbranche ist ungebrochen.
So ist zu beobachten, dass Bereiche wie die Gentherapie aktuell in die
nächste Generation von Produkten und Technologien übergeht. Andere bereits
etablierte Technologien wie die RNA-Technologie breiten sich von ihrem
anfänglichen Fokus auf seltene Krankheiten rasch auf grössere Indikationen
aus und könnten so deutlich höhere Umsätze erzielen als ursprünglich
erwartet wurde.
Ein Beispiel hierfür ist Biomarin mit der europäischen Markteinführung von
Roctavian, dem ersten Gentherapeutikum zur Behandlung von schwerer
Hämophilie A. Auch Alnylam steht nach exzellenten klinischen Daten vor der
Zulassung von Patisiran, einem Medikament gegen ATTR-Amyloidose mit
Kardiomyopathie. Dieses Nischenprodukt könnte in Zukunft Milliardenerlöse
erzielen. Aber auch ausgewählte grössere, reife und vor allem profitable
Biotechs bieten Chancen. So weisen der Biotechriese Vertex oder auch die
weltweit tätige Regeneron (NASDAQ:REGN) in diesem Jahr bereits deutliche Kursanstiege vor,
was gerade in volatilen oder defensiveren Zeiten eine ausgewogene Balance in
das Biotechportfolio bringt.
Verstärkte Übernahmeaktivitäten
Die jüngsten Zukäufe angesichts der weiterhin tiefen Bewertungen im Sektor
könnten den Auftakt für eine neue Übernahmewelle darstellen und den Sektor
zusätzlich beflügeln. So ist Pfizer (NYSE:PFE) seit Längerem auf Einkaufstour. Zuletzt
hat der Pharmakonzern im August USD 5.4 Mrd. für Global Blood Therapeutics
bezahlt. Das US-Biotechunternehmen entwickelt Arzneien gegen seltene
Bluterkrankungen und ist führend in der Behandlung von Sichelzellanämie.
Diese genetisch bedingte Erkrankung führt zu einer sichelförmigen Verformung
der roten Blutkörperchen. Drei Monate zuvor hatte Pfizer die bislang grösste
Transaktion dieses Jahres in der Biotechbranche abgeschlossen. Für USD 11.6
Mrd. kaufte Pfizer das US-Biotechunternehmen Biohaven und sicherte sich
damit die Vermarktung von Nurtec, ein Migränemedikament mit einem neuen
Wirkmechanismus.
Die zunehmenden Übernahmeaktivitäten gepaart mit der starken
Innovationspipeline dürften den Sektor vor dem Gegenwind steigender
Zinssätze schützen. Wir sehen gute Chancen, dass die grossen Pharmafirmen,
ausgerüstet mit robusten Bilanzen, ihre Pipelines auch Ende des Jahres und
Anfang 2023 mit Zukäufen bereichern werden. Verschiedene Faktoren sprechen
nach unserer Einschätzung dafür, dass die Zahl der Akquisitionen weiter
steigen wird. So haben zahlreiche Biotechs in diesem Jahr vielversprechende
klinische Daten vorgelegt. Akzente setzen Biotechfirmen ebenso bei einzelnen
Zulassungen. Aus politischer Sicht sehen wir die Branche in einem guten
Umfeld. Mit der jüngsten Gesetzesinitiative werden innovative Medikamente in
den USA, dem weltweit grössten Medikamentenmarkt, in Zukunft nicht von
Preisdeckelungen tangiert. Dies fördert nicht nur die Innovation, sondern
auch die Kauflust von Big Pharma, attraktive Biotechfirmen zu akquirieren.
Firmen, die für ihre ersten Produkte auf der Basis von neuen bahnbrechenden
Technologien die Marktzulassung erhalten haben oder unmittelbar davorstehen,
sollten besonders gesucht sein, um Patentabläufe schnell kompensieren zu
können. Ein Blick auf die Transaktionen dieses Jahres zeigt, dass die
Onkologie das wichtigste Krankheitsgebiet für übernahmewillige Interessenten
bleibt. Aber auch in der Neurologie, bei neuen Therapien gegen Schizophrenie
und Depression, haben einige kleinere Biotechs in den letzten Jahren gute
Fortschritte erzielt.
Ausblick
Die soliden regulatorischen Bedingungen gepaart mit steigenden
Studienanträgen bei der US-Gesundheitsbehörde FDA deuten auf weitere
Zulassungen im Bereich der Medikamentenentwicklung. Die Innovation ist in
vollem Gange, neue Durchbrüche werden vorangetrieben und neue Produkte zügig
auf den Markt gebracht. Vor dem Hintergrund der attraktiven Bewertungen
kommen Investoren in den Genuss von guten Renditeaussichten. Aufgrund seiner
eigenen Dynamik gehört der Sektor ohnehin in jedes diversifizierte
Portfolio. Die aktuellen Kurse laden zu neuen Biotechinvestments oder zu
Zukäufen ein.
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Bellevue Biotech
Autor: Dr. Lukas Leu
Lukas Leu ist seit 2021 bei Bellevue Asset Management und Portfoliomanager
des Bellevue Biotech Fonds. Der promovierte Biochemiker (ETH Zürich)
arbeitete zuvor als wissenschaftlicher Mitarbeiter bei seiner Alma Mater und
als Equity Research Analyst im Healthcare-Sektor bei Julius Bär (SIX:BAER).
Kontakt
Bellevue Asset Management AG, Seestrasse 16 / Postfach, 8700
Küsnacht/Zürich,
Tanja Chicherio, Tel. +41 44 267 67 09, tch@bellevue.ch
www.bellevue.ch
Bellevue - Excellence in Specialty Investments
Bellevue ist ein spezialisierter Asset Manager mit den Kernkompetenzen
Healthcare-Strategien, alternative und traditionelle Anlagestrategien, der
an der SIX Swiss Exchange notiert ist. Gegründet 1993, generiert Bellevue
als Haus der Anlageideen mit rund 100 Mitarbeitenden attraktive
Anlageperformances und somit Mehrwert für Kunden sowie Aktionäre. Per Ende
Juni 2022 verwaltete Bellevue Kundenvermögen in Höhe von CHF 9.6 Mrd.
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Ende der Medienmitteilungen
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