Sichern Sie sich 40% Rabatt
🚀 KI-Aktien waren im Mai die Überflieger! PRFT legte in nur 16 Tagen um +55 % zu!
Jetzt die Juni-Highflyer sichern!
Schalte jetzt die vollständige Liste frei!

EQS-News: Great Transformation: Neue Ära für Weltwirtschaft und Kapitalmärkte (deutsch)

Veröffentlicht am 16.02.2023, 11:30
© Reuters.
VIX
-

Great Transformation: Neue Ära für Weltwirtschaft und Kapitalmärkte

^

Emittent / Herausgeber: Union Investment / Schlagwort(e): Marktbericht

Great Transformation: Neue Ära für Weltwirtschaft und Kapitalmärkte (News

mit Zusatzmaterial)

16.02.2023 / 11:30 CET/CEST

Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich.

---------------------------------------------------------------------------

* Fünf Trends prägen das Zeitalter der "Great Transformation"

* Mehr Rivalität: Großmachtwettbewerb ersetzt Globalisierung

* Mehr Wachstum: Chronische Nachfrageschwäche ist vorbei

* Mehr Inflation: Resilienz schlägt Effizienz

* Höhere Zinsen: Kapital wird knapper

* Höhere Volatilität: Real- und Finanzwirtschaft werden anfälliger

Frankfurt am Main, 16. Februar 2023 - Für Weltwirtschaft und Kapitalmärkte

ist ein neues Zeitalter angebrochen. "Mit dem Krieg in der Ukraine wurde der

während der Coronapandemie begonnene Epochenwechsel vollendet. Wir befinden

uns nun in einem Wachstumsregime, das von strukturellen Umbrüchen

gekennzeichnet ist", sagte Dr. Frank Engels, im Vorstand von Union

Investment zuständig für das Portfoliomanagement, bei der

Jahrespressekonferenz der Fondsgesellschaft. Diese neue Ära der "Great

Transformation" wird seiner Einschätzung nach in den kommenden Jahren das

Kapitalmarktumfeld maßgeblich prägen und Anlageentscheidungen unmittelbar

beeinflussen. Engels sieht dabei erhebliche Unterschiede zu vergangenen

Dekaden und macht fünf wesentliche Trends aus.

Mehr Rivalität: Großmachtwettbewerb ersetzt Globalisierung

Der Krieg in Osteuropa hat nicht nur Zehntausende Menschenleben gefordert

und enorme Schäden verursacht - er hat auch den Übergang in eine neue

Weltordnung vollendet. "Auf die Globalisierung folgt der Großmachtwettbewerb

um die weltweite Vormachtstellung zwischen den USA und China", analysierte

Engels. Waren bislang die tonangebenden Staaten an einem internationalen

System regelgebundener Kooperation interessiert, so überwiegt nun der

Argwohn. In diesem Umfeld steigen die Sicherheitsbedürfnisse. Aus Sicht

nationaler Regierungen erscheint es daher rational, strategische

Abhängigkeiten zu reduzieren und sicherheitspolitische Risiken zu minimieren

- auch um den Preis von Wohlstandsverlusten. "Wirtschaftspolitik wird zu

einem Teil der Sicherheitspolitik", erläuterte Engels.

Der Globalisierungsschub der vergangenen 40 Jahre dürfte damit auslaufen.

"Wir werden weiter grenzüberschreitenden Handel und globale

Produktionsketten haben", ist der Kapitalmarktstratege überzeugt. "Aber

Politiker und Unternehmenslenker werden künftig die Möglichkeit

internationaler Krisen und weiterer Pandemien verstärkt ins Kalkül ziehen.

Unter Partnern sind strategische Abhängigkeiten in den Lieferketten und

speziell bei Rohstoffen kein Problem - aber diese Zeiten sind vorbei", sagte

Engels. Denn wenn Handelspartner sich zu geopolitischen Rivalen entwickeln,

werden Abhängigkeiten zum existenziellen Risiko. "Die Resilienz wichtiger

Lieferketten und eine größere Diversifizierung bei der Energieversorgung

werden zum strategischen Imperativ. Daher gewinnen Near- und Friendshoring

an Bedeutung", folgerte er. Mit anderen Worten: Lieferketten und

Produktionsstandorte werden teilweise zurückverlagert ins eigene

Staatsgebiet oder zu befreundeten Ländern.

Mehr Wachstum: Chronische Nachfrageschwäche ist vorbei

Insbesondere in den USA legt diese Entwicklung den Grundstein für einen

physischen Investitionsboom. "Die Biden-Administration will in

Schlüsselindustrien unabhängig von China werden und treibt den dafür

notwendigen wirtschaftlichen Umbau voran", beobachtete Engels. Eine Mischung

aus Investitionsanreizen und aktiver Industriepolitik soll gewährleisten,

dass die Lieferketten von Zukunftstechnologien wie Computerchips, Batterien,

Elektroautos und kritischen Mineralien vornehmlich im eigenen Land oder

zumindest in befreundeten Regionen angesiedelt werden. "Die USA wollen den

Hauptkonkurrenten China aus diesen Bereichen ausschließen", sagte der

Kapitalmarktstratege und sieht in den Investitionsplänen globaler Chip- und

Batteriehersteller in den USA bereits eine erste Folge. "Diese Dynamik wird

weiter zunehmen, denn auch den technologisch führenden europäischen

Clean-Tec-Unternehmen möchte man mittels aktiver Industriepolitik Anreize

für Investitionen in den USA bieten", prognostizierte er.

In der Folge rechnet Engels mit einem Anstieg des langfristigen

Wachstumspotenzials in den USA und auf dem europäischen Kontinent. Physische

Investitionen wie zum Beispiel der Bau von Fabriken haben stärkere

Wachstumswirkungen als etwa Software, da sie weniger skalierbar sind. "Diese

Art der Investitionen schafft mehr Arbeitsplätze, erhöht die Lohnsumme und

hat folglich mehr Nachfrage zur Folge", schlussfolgerte er. Hinzu kommen

Produktivitätssteigerungen aus einem leistungsfähigeren Produktionsapparat,

besserer Infrastruktur und verstärkter Digitalisierung. Besonders spürbar

dürfte der Effekt seiner Einschätzung nach in den USA ausfallen, während in

Europa zunächst das Thema Energiesicherheit höchste Priorität genieße. Daher

bestünde die Gefahr, dass die europäischen Staaten Investitionen in den

grünen und digitalen Wandel vorerst noch zurückstellten. Die positive

Wirkung auf das europäische Wachstumspotenzial könnte sich deshalb etwas

verzögern.

Mehr Inflation: Resilienz schlägt Effizienz

Im Jahr 2023 dürfte sich die Gesamtinflation zwar weltweit abschwächen, ein

nachhaltiger Rückgang auf Niveaus von vor Ausbruch der Coronapandemie ist

aber zumindest bei der Kerninflation nicht zu erwarten. Denn in der "Great

Transformation" wirken mehrere Trends strukturell inflationstreibend. Der

Investitionsboom bei Infrastruktur und neuen Produktionsstrukturen wird die

gesamtwirtschaftliche Nachfrage befeuern, und nicht immer wird das Angebot

Schritt halten können. "In diesen Fällen wird der Markt über steigende

Preise ins Gleichgewicht gebracht werden müssen", analysierte Engels. Zudem

werden Unternehmen nach den Erfahrungen von Pandemie und Ukrainekrieg der

Sicherheit ihrer Lieferketten besondere Bedeutung zumessen - im Zweifel auch

um den Preis höherer Kosten. Denn die Standorte von Produktion und

Lieferketten würden zunehmend nicht mehr nach den Kriterien der

größtmöglichen Spezialisierung und geringer Kosten global ausgewählt,

sondern das Kriterium der Sicherheit und Stabilität dürfte mittelfristig

deutlich an Bedeutung gewinnen. "Resilienz schlägt Effizienz", fasste der

Kapitalmarktstratege zusammen.

Höhere Zinsen: Kapital wird knapper

Der skizzierte Investitionsboom wird sich nicht nur auf Wachstumspotenzial

und Inflation auswirken, sondern auch den Gleichgewichtszins nach Abzug der

Teuerung erhöhen. "Kapital wird knapper, und das reale Zinsniveau steigt",

erklärte Engels den Zusammenhang. Einer bestenfalls gleichbleibenden

Ersparnis - also dem Kapitalangebot - steht eine strukturell höhere

Kapitalnachfrage gegenüber. "Der Effekt auf den Preis des Geldes ist klar.

Der Zins muss folglich höher bleiben als in der letzten Dekade", formulierte

er die mittel- bis langfristigen Folgen.

Ausgehend vom aktuellen Zinsniveau sieht Engels allerdings nur noch einen

moderaten Bedarf für weiter steigende Zinsen. "Wir haben im Jahr 2022

bereits einen deutlichen Anstieg der nominalen Zinsen gesehen, nicht zuletzt

aufgrund der wesentlich strafferen Geldpolitik. Die für den Kapitalmarkt

wichtigen Zentralbanken in den USA und der Eurozone werden ihre Leitzinsen

im ersten Halbjahr 2023 noch moderat anheben mit dem Ziel, die Realzinsen in

den positiven Bereich zu heben. Auch wenn derzeit deutschen Sparern nach

Abzug der aktuellen Inflation noch ein negativer Realzins verbleibt, so ist

bei fallender Gesamtinflation frühestens 2024 mit positiven Realzinsen zu

rechnen."

Höhere Volatilität: Real- und Finanzwirtschaft werden anfälliger

Bereits in den letzten Jahren waren Real- und Finanzwirtschaft relativ

schwankungsanfällig. Daran dürfte sich nach Einschätzung von Engels künftig

nichts ändern: "Die geostrategische Unsicherheit, die sich aufgrund des

Krieges in der Ukraine sowie des zunehmenden Großmachtwettbewerbs zwischen

den USA und China ergibt, bedingt auch eine höhere makro- und

mikroökonomische Unsicherheit und damit eine höhere Finanzmarktvolatilität."

Zudem führe die abnehmende Bevölkerung in der westlichen Welt und in China

dazu, dass sich der Fachkräftemangel zu einem generellen Arbeitskräftemangel

ausweite. "Konjunkturelle Wachstumsphasen werden schneller zu Lohn- und

Preisdruck führen, worauf Notenbanken wieder vermehrt mit restriktiver

Geldpolitik reagieren müssen. In Summe bedeutet dies mehr Wachstums- und

Inflationsvolatilität bei strukturell höheren Zinsen", begründete Engels.

Folgen für die Kapitalmärkte

Als Konsequenz aus dem Epochenwechsel hin zur "Great Transformation" sieht

Engels Trendbrüche bei wesentlichen Merkmalen der vergangenen Jahre.

Investoren rät er daher, das neue Wachstumsregime bei der künftigen

Anlagepolitik schon heute zu berücksichtigen. "Der neutrale US-Leitzins als

Anker der Zinsmärkte sollte wieder in den Bereich von 3,5 Prozent steigen.

Damit sind Anleihen für viele Anleger wieder zurück im Spiel", sagte der

Kapitalmarktstratege. Er sieht die Rentenmärkte vor einer Renaissance.

Technisch gesprochen verflacht sich die Rendite-Risiko-Linie an den

Kapitalmärkten, Anleihen gewinnen also relativ gegenüber Aktien nach und

nach an Attraktivität. Im Ergebnis sind viele Investorengruppen nicht mehr

gezwungen, für die Erreichung ihrer Ertragsziele die Risikoleiter

hochzuklettern.

Die Entwicklung an den Aktienmärkten dürfte künftig weniger stark von

Wachstumstiteln abhängen. Denn seit der globalen Finanzkrise war Wachstum

knapp, und Investoren waren bereit, einen Aufschlag auf entsprechende Werte

zu bezahlen. Mit dem höheren Wachstumsniveau entfällt dieser Anreiz, und

Substanzwerte werden attraktiver. Eine ausgewogene Allokation bei Aktien

erscheint daher ratsam.

Mit Blick auf die Aktienselektion empfahl Engels, den Fokus stärker auf die

Gewinnmargen zu legen. "Seit 1999 fußte das Gewinnwachstum der Unternehmen

zu einem großen Teil auf Margenausweitungen und Umsatzwachstum. In der Ära

der ,Great Transformation' kommen die Gewinnmargen unter Druck", meinte er.

"Ineffizientere Lieferketten, ein knapperes Arbeitskräfteangebot und höhere

Zinsen werden die Kosten steigen lassen. Nicht jedes Unternehmen wird diese

Belastungen durch Preissteigerungen auffangen können", sagte Engels. Damit

gewinnen stabile oder gar steigende Gewinnmargen an Bedeutung für den

Anlageerfolg. Besonders aussichtsreich dürften daher Unternehmen sein, die

beständige und hohe Gewinnmargen aufweisen oder aber gering verschuldet

sind, ganz unabhängig von Branchen und Regionen. Herausforderungen sieht er

hingegen für frühere Globalisierungsgewinner.

Trends im aktuellen Umfeld schon sichtbar

Nicht alle, aber einige Trends der "Great Transformation" wirken Engels'

Einschätzung nach bereits heute auf das Kapitalmarktumfeld. "Höhere

Inflation und Zinsen oder auch die bessere Wertentwicklung von

Substanzwerten auf der Aktienseite sind erste Vorboten des neuen

Wachstumsregimes", erklärte er mit Blick auf die vergangenen Monate. Engels

rechnet damit, dass diese Entwicklung anhalten dürfte. Zudem sieht er

Rohstoffe und dabei insbesondere Industriemetalle , Aktien vor allem

Infrastrukturwerte und inflationsgeschützte Anleihen als langfristige

Profiteure des anbrechenden Investmentzeitalters.

---------------------------------------------------------------------------

Zusatzmaterial zur Meldung:

Datei:

https://eqs-cockpit.com/c/fncls.ssp?u=4e7d09963392abdcd8c355f984b673ba

Dateibeschreibung: Charts Kapitalmarktausblick

---------------------------------------------------------------------------

Veröffentlichung einer Mitteilung, übermittelt durch EQS Group AG.

Medienarchiv unter https://www.eqs-news.com.

Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.