🚀 ProPicks KI erreicht +34,9 % Rendite!Mehr erfahren

ROUNDUP 3: Zähe Winterkorn-Befragung zur Dieselaffäre - Klägeranwälte

Veröffentlicht am 27.02.2024, 16:14
© Reuters.
VOWG
-
P911_p
-

(neu: weitere Details)

BRAUNSCHWEIG (dpa-AFX) - Im milliardenschweren Anlegerprozess zur VW -Dieselaffäre hat die Klägerseite versucht, Ex-Konzernchef Martin Winterkorn mit aus ihrer Sicht widersprüchlichen Angaben zu konfrontieren. Mit den bisherigen Antworten des 76-Jährigen sei man nicht glücklich, weil er bestimmte Abläufe nicht plausibel genug schildere, sagte Anwalt Axel Wegner am Dienstag in Braunschweig. Winterkorn reagierte auf den Vorwurf nicht und beantwortete weiter geduldig die Fragen der Klägerseite. "Wenn Sie mich so konkret fragen, muss ich doch weiter ausholen", sagte er in einem Fall.

Die Befragung des früheren Konzernbosses zu den Abgasmanipulationen beim Wolfsburger Autobauer dauerte bereits den dritten Verhandlungstag an. Als "mittlerweile sehr zäh" beschrieben die wenigen Beobachter den Verlauf. Mit "Wie meinten Sie das genau?" oder "Ich kann das nicht nachvollziehen", sollte Winterkorn teils schon getätigte Aussagen immer wieder erneut aufgreifen.

Der als "Mr. Volkswagen (ETR:VOWG) " bekannte gewordene Topmanager ist als Zeuge in dem Zivilverfahren vor dem Oberlandesgericht Braunschweig geladen. In dem Prozess nach dem Kapitalanleger-Musterverfahrensgesetz (KapMug) wird seit 2018 über möglichen Schadenersatz für Investoren verhandelt, die nach dem Auffliegen des Skandals Kursverluste erlitten hatten. Derzeit geht es um rund 4,4 Milliarden Euro. Musterklägerin ist dabei die Sparkassen-Fondsgesellschaft Deka Investment, die Beklagten sind die Volkswagen AG und die Dachholding Porsche (ETR:P911_p) SE .

Der Skandal kostete VW mehr als 30 Milliarden Euro und Winterkorn 2015 den Job. Die Verantwortung für die Manipulationen hatte der 76-Jährige zu Beginn der Vernehmung in der Braunschweiger Stadthalle bereits klar von sich gewiesen. "Ich halte diese Vorwürfe für unzutreffend", sagte er in einem Eingangsstatement Mitte Februar. Er bezog sich dabei auf die beiden Strafverfahren, die ebenfalls in Braunschweig gegen ihn anhängig sind.

Auf die Einleitung eines Anwalts "Ich muss sie noch einmal behelligen" reagierte am Dienstag sogar Richter Christian Jäde barsch. "Stellen Sie doch einfach Ihre Frage", forderte er. Teils fragte Winterkorn selbst zurück: "Was ist denn eigentlich die Frage?" Oder er leitete seine Antwort ein mit: "Ich kann mich nur wiederholen." Daneben blieb der Verhandlungstag geprägt von juristischem Detailstreit der Parteien. Beendet wurde die Befragung am Dienstag noch nicht. Am Mittwoch soll zunächst die Gegenseite Fragen an Winterkorn richten.

Der VW-Konzern wiederholte am Dienstag seine Sicht auf die zentralen Fragen des Verfahrens. "Wir sind überzeugt, dass die Volkswagen AG jederzeit ihre kapitalmarktrechtlichen Pflichten erfüllt hat", sagte ein Sprecher. Aus Unternehmenssicht bestätigen die laufende Beweisaufnahme und die Zeugenbefragungen das. "Volkswagen hält die anhängigen Anlegerklagen für unbegründet", sagte der Sprecher. Die Vernehmung Winterkorns soll am Mittwoch (10.00 Uhr) den vierten Tag fortgesetzt werden.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.