FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutschland fließen durch den Verkauf eines Teils der Staatsbeteiligung an der DHL Group mehr als zwei Milliarden Euro zu. Die staatliche Förderbank KfW verkaufte laut einer Mittelung vom späten Dienstagabend 50 Millionen Aktien der DHL Group (vormals Deutsche Post (ETR:DHLn)) für 43,45 Euro je Stück. Dem deutschen Staat fließen somit brutto fast 2,2 Milliarden Euro zu. Der Kurs der DHL Group geriet unter Druck.
Mit einem Minus von gut vier Prozent auf 42,54 Euro waren die DHL-Papiere am Mittwoch das Schlusslicht im deutschen Leitindex Dax. Der Rückschlag vom Mitte Dezember erreichten Zwischenhoch von gut 47 Euro setzte sich damit fort. Aktuell notierten die Anteilsscheine damit wieder auf dem Niveau vom November.
Die Platzierung der DHL-Anteile in einem beschleunigten Verfahren hatte sich an institutionelle Investoren gerichtet. Mit dem Verkauf sinkt der Staatsanteil von 20,5 auf 16,5 Prozent. Die KfW bleibt größer Aktionär der Post.
Der Schritt kommt nicht unerwartet, da die Regierung angesichts der Haushaltsdebatte und des sanierungsbedürftigen deutschen Schienennetzes Geld braucht. So will die Bundesregierung das Schienennetz in den kommenden Jahren mit vielen Milliarden Euro modernisieren - Pläne, die das Haushaltsurteil des Bundesverfassungsgerichts im November vergangenen Jahres durcheinander gewirbelt hatte. Mitte Dezember stand dann aber fest, dass bei den Ausgaben für die Schiene nicht gekürzt werden soll.
Allerdings müssen andere Geldquellen als ursprünglich geplant gefunden werden. In diesem Zuge hatte es aus Kreisen des Finanzministeriums auch geheißen, dass Bundesbeteiligungen, die nicht länger nötig seien, verkauft werden sollten. Der "Spiegel" hatte in diesem Zusammenhang berichtete, bei der Deutschen Telekom (ETR:DTEGn) wolle die Regierung wohl nur noch eine strategische Beteiligung von 25 Prozent zuzüglich einer Aktie halten. Bei der Post hingegen solle die Ampel planen, sich von mehr Anteilen zu trennen.
An der Deutschen Telekom hielt der Bund Ende 2023 13,83 Prozent, die KFW weitere 16,63 Prozent. Das macht in Summe knapp 30,5 Prozent.
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