Investing.com - Das Pfund ist am Dienstag nahe ein Fünfmonatstief gegenüber dem US-Dollar gefallen, nachdem Daten veröffentlicht wurden, denen zufolge der britische Bausektor im August so schnell wie seit sieben Monaten nicht mehr gewachsen ist, was Spekulationen auf eine vorgezogene Zinserhöhung durch die Bank of England anheizte.
Der GBP/USD Kurs fiel am Vormittag im europäischen Handel auf 1,6546, sein niedrigster Stand seit dem 27. August, konsolidierte sich aber später bei 1,6548 mit einem Verlust von 0,36%.
Er wird wahrscheinlich bei 1,6546, sein Fünfmonatstief vom 25 August Unterstützung finden. Widerstand wird voraussichtlich bei seinem Sitzungshoch von 1,6615 einsetzen.
Der Einkaufsmanagerindex für den Bausektor von Markit/Chartered Institute of Purchasing & Supply U.K. ist von 62,4 im Juli auf einen Wert von 64,0 im vergangenen Monat angestiegen. Volkswirte waren von einer geringfügigen Steigung auf 61,4 ausgegangen.
Es war der größte Produktionsanstieg seit Januar und der zweitgrößte nach in der Zeit nach der Rezession.
Dem Report zufolge erzielte der Wohnungsbau erzielte die größte Wachstumsrate. Der Hoch- und Tiefbau hat mit seinem größten Tempo seit März zugenommen, während das Wachstum bei den Büroneubauten nahe seiner höchsten Rate seit dem Sommer 2007 geblieben ist.
Die Zahlen führten vor der monatlichen Sitzung der BoE zu weiteren Spekulationen über die nächsten Schritte der Bank.
Das Pfund war zuvor unter die Räder geraten, nachdem eine Umfrage bekannt wurde, der zufolge die Befürworter der Unabhängigkeit von Schottland im Wahlkampf vor dem Referendum Boden gutgemacht haben.
Eine im Guardian in der Nacht am Montag veröffentlichte Umfrage von YouGov gab den Vorsprung der Unabhängigkeitsgegner mit 6 Punkten an, während er in der Mitte Augusts noch bei 14 und zu Beginn des vergangenen Monats bei 22% gelegen hatte.
Unterdessen behalten die Investoren die Entwicklung in der Ukraine im Auge, nachdem am Wochenende führende Politiker in der Europäischen Union angedroht hatten, eine neue Runde von Sanktionen gegen Russland einzuleiten, falls Moskau sich weiterhin so stark in den Konflikt im Osten der Ukraine einmische.
Das Pfund verbilligte sich gegenüber dem Euro. Der EUR/GBP Kurs legte um 0,28% auf 0,7927 zu.
Zahlen vom Dienstag zufolge ist die Zahl der Arbeitslosen in Spanien um 8.100 im August angestiegen, was weit unter den Prognosen einer Zunahme von 26.000 lag. Im Juli war die Zahl der Arbeitssuchenden um 29.800 zurückgegangen.
Aber die Stimmung bezüglich der Gemeinschaftswährung ist brüchig geblieben, da zunehmend erwartet wird, dass die Europäische Zentralbank zum Mittel der quantitativen Lockerung greifen wird, um die langfristigen Inflationserwartungen abzusichern, nachdem Zahlen aus der vergangenen Woche belegten, dass die Jahresrate der Inflation im vergangenen Monat in der Eurozone auf ein Fünfjahrestief von 0,3% abgesunken ist.