Frankfurt, 10. Dez (Reuters) - Anleger am Devisenmarkt
fassen weiter Mut und haben den Euro am Mittwoch Richtung
1,30 Dollar geschickt. Die Gemeinschaftswährung kletterte
bis auf 1,3004 Dollar und notierte am frühen Nachmittag bei
1,2967 Dollar. Das Rettungspaket für die US-Autokonzerne habe
die Risikobereitschaft der Investoren erhöht, das lasse sich
auch an den höheren Aktienkursen ablesen, sagten Händler. An
solchen Tagen werde der Dollar, der als sicherer Hafen in Krisen
gilt, verkauft. "Diese Parallelität wird zwar nicht auf Dauer
Bestand haben, ein baldiges Aufbrechen scheint uns jedoch nicht
wahrscheinlich, da die dominierenden Themen an den Finanzmärkten
die anhaltende Finanzkrise sowie die Sorgen um die weltweite
Konjunktur sind", hieß es dazu von den Analysten der Helaba.
Den Referenzkurs für die Gemeinschaftswährung legte
die Europäische Zentralbank (EZB) bei 1,2925 (Dienstag: 1,2838)
Dollar fest. Im Referenzkursverfahren der Banken
(EuroFX) notierte der Euro bei 1,2937 (1,2838) Dollar.
US-STAATSANLEIHEN HEISS BEGEHRT
Am Rentenmarkt pendelten die Kurse um das Vortagesniveau.
Nach zwischenzeitlichen Gewinnen notierte der
Bund-Future am Nachmittag fünf Ticks im Minus bei 122,12
Punkten. Die zehnjährige Bundesanleihe rentierte mit
3,239 Prozent. Der Aktienmarkt gebe weiter die Richtung vor,
sagten Händler. Für Gesprächsstoff sorgten Neuemissionen.
US-Staatsanleihen mit vier Wochen Laufzeit waren so gefragt,
dass die Rendite auf 0,0 Prozent sank - ein bislang einmaliger
Vorgang. "Zum Teil ist die kaum zu bändigende Nachfrage nach
Titeln des US-Schatzamtes auf das Jahresende zurückzuführen",
schrieben die Analysten der HSH Nordbank in einem
Marktkommentar. "Banken, Fonds und Unternehmen wollen nicht mehr
ihre Bilanzen durch unbedachte Investments schädigen und gehen
daher in Staatstitel."
Die Umlaufrendite börsennotierter öffentlicher Anleihen
kletterte auf 3,16 (3,15) Prozent. Der Rex-Rentenindex notierte
minimal im Minus bei 119,6174 Stellen.
(Reporter: Kerstin Leitel; redigiert von Martin Zwiebelberg)