* Bund-Future fällt auf niedrigsten Stand seit Ende Juli
* Gewinnmitnahmen drücken Euro unter 1,43 Dollar
(neu: US-Arbeitsmarktdaten, Analystenaussagen, Pfund)
Frankfurt, 07. Aug (Reuters) - In Reaktion auf überraschend
geringe US-Arbeitslosenzahlen haben Anleger am Freitag verstärkt
Kasse mit Staatsanleihen gemacht. Börsianern zufolge trugen die
Daten dazu bei, dass sich das Bild einer US-Wirtschaft
verfestigt habe, die das Schlimmste hinter sich hat. Anleger
trennten sich daher von risikoarmen Anlagen wie Staatspapieren.
Am europäischen Rentenmarkt brach der richtungsweisende
Bund-Future um 79 Ticks auf 120,64 Stellen ein und damit
auf den niedrigsten Stand seit Ende Juli. Vor Veröffentlichung
der Arbeitsmarktdaten hatte der Kontrakt lediglich zwölf Ticks
niedriger notiert. Die Rendite der zehnjährigen
Bundesanleihe kletterte auf 3,456 Prozent von 3,386
Prozent am Donnerstag.
In den USA wurden im Juli deutlich weniger Arbeitsplätze
abgebaut als von Analysten vorausgesagt. Auch die
Arbeitslosenquote fiel überraschend auf 9,4 Prozent.
Der Euro war unmittelbar nach den US-Daten über 1,44
Dollar gestiegen. Daraufhin setzten Analystin Antje Praefcke von
der Commerzbank zufolge Gewinnmitnahmen ein, die die
Gemeinschaftswährung sogar wieder unter 1,43 Dollar drückten.
"Mittelfristig erwarten wir einen stärkeren Dollar. Denn das
alte Handelsmuster, dass gute Daten den Dollar drücken und den
Euro stärken, sollte bis Ende des Jahres verschwunden sein",
sagte Praefcke.
PFUND STERLING GIBT WEITER NACH
Das britische Pfund Sterling setzte zum Dollar seine
Talfahrt fort. Es fiel auf 1,6730 Dollar nach 1,6774 Dollar am
Donnerstag. Die Bank of England (BoE) hatte die Anleger am
Vortag auf dem falschen Fuß erwischt und das Pfund stark
belastet, indem sie ihr Wertpapier-Aufkaufprogramm überraschend
ausgeweitet hatte. Händlern zufolge drückte auch der
Milliardenverlust der Royal Bank of Scotland auf die
britische Währung. Die trübe Stimmung bei dem
teilverstaatlichten Geldhaus enttäuschte Anleger, die nach
robusten Quartalszahlen zahlreicher Europäischer Großbanken auf
eine Trendwende gehofft hatten.
Euro/Dollar-Fixings Aktuell 06.08.09
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EZB 1,4357 1,4370
EuroFX 1,4359 1,4377
Umlaufrendite in Prozent 3,15 3,12
(Reporter: Peggy Kropmanns; redigiert von Martin
Zwiebelberg)