von Peter Nurse
Investing.com - Der Dollar war im europäischen Handel am Montagmorgen schwächer, da Optimismus über eine mögliche frühzeitige Einführung von Covid-19-Impfstoffen die Nachfrage nach riskanteren Vermögenswerten anfachte.
Um 08:55 MEZ wurde der US-Dollar-Index, der die US-Währung gegenüber einem Korb aus sechs anderen Leitwährungen abbildet, um 0,2% tiefer zu 92,248 gehandelt.
Der EUR/USD Kurs stieg um 0,1% auf 1,1870, der USD/JPY Kurs fiel um 0,1% auf 103,81, während der risikosensible AUD/USD Kurs um 0,2% auf 0,7317 kletterte.
Vielversprechende Nachrichten über Impfstoffe haben in der letzten Woche den als sicher angesehenen Dollar belastet. Dies setzte sich am Sonntag fort, als der leitende wissenschaftliche Berater für „Operation Warp Speed“, Moncef Slaoui, sagte, die US-amerikanische Arzneimittelaufsicht FDA könne Mitte Dezember die Genehmigung für Pfizers Impfstoffkandidaten erteilen, womit die ersten Menschen in den USA möglicherweise schon an diesem Tag geimpft werden können.
Mit guten Nachrichten ging es am Montag weiter, mit der Ankündigung von AstraZeneca (LON:AZN) (NASDAQ:AZN), sein in Zusammenarbeit mit der Universität Oxford entwickelter Covid-19-Impfstoff sei bis zu 90% wirksam gegen Covid-19-Virus, wenn den Patienten eine anfängliche halbe Dosis verabreicht wurde, gefolgt von einer vollen Dosis. Das Medikament von AstraZeneca kann Berichten zufolge ohne spezielle Kühlung gelagert werden, was es besonders geeignet für Schwellenländern mit weniger entwickelten Gesundheitssystemen macht.
Diese Nachricht kommt kurz vor dem US-Erntedankfest (Thanksgiving) in dieser Woche, wenn Millionen von Amerikanern reisen dürften, um Familie und Freunde zu besuchen, mit all dem, was für ein erhöhtes Übertragungsrisiko bedeutet.
Eine weitere Belastung für den Dollar ist die Idee, dass die Federal Reserve die Geldpolitik möglicherweise weiter lockern muss, um mit den zunehmenden Schließungen aufgrund der steigenden Zahl von Covid-19-Fällen fertig zu werden, insbesondere da keine staatlichen Hilfen in Sicht ist und nach dem xüberraschenden Schritt von US-Finanzminister Steven Mnuchin, letzte Woche einige Notkreditprogramme zu beenden.
„Mnuchin hat ein Veto gegen die Verlängerung einiger Krisenprogramme der Fed eingelegt, könnte damit aber die Fed bewegen, umfassendere Maßnahmen aufzulegen und mehr Käufe von Vermögenswerten zu tätigen“, meinten die Analysten von Nordea.
Wichtige zukunftsgerichtete Einkaufsmanagerdaten aus der Industrie und dem Dienstleistungsgewerbe in den USA werden später in der Sitzung in den Fokus rücken, in denen sich das Ausmaß der wirtschaftlichen Folgen durch die Restriktionen wegen des jüngsten Ausbruchs von Covid-19 widerspiegeln werden.
Ansonsten stieg der GBP/USD Kurs um 0,4% auf 1,3329, unterstützt durch die AstraZeneca-Impfstoffnachrichten. Darüber hinaus sagte der britische Schatzkanzler Rishi Sunak am Sonntag, er sei optimistisch, dass bald ein Brexit-Handelsabkommen mit der Europäischen Union abgeschlossen werden könne.
Selbst wenn das Handelsabkommen zwischen Großbritannien und der EU erreicht wird, „deutet das Fehlen von Risikoprämien in GBP nur auf begrenztes Aufwärtspotential hin“, kommentierten Analysten von ING (AS:INGA).
"Allerdings, angesichts der Tatsache, dass die Politik und die Unsicherheit in Bezug auf die Beziehungen zwischen Großbritannien und der EU im nächsten Jahr eine weniger wichtige Rolle spielen, dürfte das GBP von der schwachen USD-Dynamik profitieren und den GBP/USD Kurs in 2021 über 1,40 schicken.“
Das britische Pfund lag auch gegenüber dem Euro höher und testete das Fünfmonatshoch, das es zuvor in diesem Monat erreicht hatte.