Wolfsburg, 08. Okt (Reuters) - Bundeswirtschaftsminister und SPD-Chef Sigmar Gabriel hat sich in der Flüchtlingsdebatte hinter Kanzlerin Angela Merkel gestellt und sie vor Kritik aus der Union in Schutz genommen. Er stimme mit Merkel überein, dass man die Grenzen nicht einfach dichtmachen könne, sagte Gabriel in Wolfsburg zu Äußerungen etwa von CSU-Chef Horst Seehofer. "Dann muss jemand sagen, wie das gehen soll: Sollen wir dort die Bundeswehr aufmarschieren lassen - mit aufgepflanztem Bajonett?", fragte er. Das wolle niemand. "Wir haben ja keine Zugbrücke, die wir hochziehen können." Die Menschen kämen auch nicht wegen ein paar Selfie-Fotos mit der Kanzlerin, sondern weil die Weltgemeinschaft lange etwa in der Syrien-Krise nicht gehandelt habe.
Man müsse jetzt die Fluchtursachen stärker als früher bekämpfen und mit der Türkei stärker zusammenarbeiten. "Ich glaube, dass die Linie der Kanzlerin, dass wir den Menschen nichts vormachen dürfen, richtig ist." Man werde die Flüchtlingsbewegung nicht allein durch Innenpolitik aufhalten."