Investing.com - Die Ölpreise haben am Freitag eine dramatische Rallye hingelegt. Der US-Benchmark erzielte seinen größten Tagesgewinn in sieben Jahren, da die erneut ins Gespräch gebrachte Möglichkeit koordinierter Produktionskürzungen die Investoren veranlasste, ihre Wetten auf tiefere Preise abzusichern.
An der New York Mercantile Exchange sprang der Preis von US-Rohöl zur Lieferung im März um 3,23 USD oder 12,32% in die Höhe und hat die Woche zu 29,44 USD das Fass beendet.
Die Rohölpreise hatten einen Schub bekommen, nachdem am Donnerstagabend berichtet worden war, dass die Opec-Mitglieder dem Ölminister der Vereinigten Arabischen Emirate Suhail bin Mohammed al-Mazrouei zufolge mögliche Produktionskürzungen vorbereiten.
Die VAE werden als kritisches Land für die kleineren Opec-Mitgliedern erachtet, die eine Erhöhung der Ölpreise dringend nötig haben, da sie in den zurückliegenden Monaten einer Senkung der Förderung skeptisch gegenüber gestanden haben. Jegliches Abkommen benötigt die Zustimmung von Saudi-Arabien, dem größten Exporteur der Welt.
Die Futures wurden zusätzlich nach oben gedrückt, nachdem der Öldienstleister Baker Hughes am Freitag gemeldet hatte, dass Anzahl der Bohrplattformen in den USA in der letzten Woche um 28 auf 439 gesunken ist.
Trotz des großen Preisanstiegs am Freitag sind die Ölfutures in New York über die Woche um 1,53 USD oder 4,69% gefallen und haben damit ihren zweiten Wochenverlust in Folge erlitten.
An der Nymex waren die Preise am Donnerstag auf 26,05 USD eingebrochen, ein Niveau wie es seit 2003 nicht mehr vorgekommen ist, da die Vorräte im Verteilungsdepot von Cushing auf ein Rekordniveau gestiegen sind, was den Sorgen über eine Ölschwemme noch einmal Nachdruck verliehen hat. Die US-Ölpreise sind bisher in diesem Jahr um fast 23% gefallen.
Außerdem schnellte Rohöl der Sorte Brent zur Lieferung im März an der ICE Futures Exchange in London um 3,30 USD oder 10,98% nach oben und beendete den Handel der Woche am Freitag zu 33,36 USD das Fass. Am Vortag hatten die Brent-Futures um 78 USD oder 2,53% nachgegeben.
In dieser Woche sind die Brent-Futures in London um 63 US-Cent oder 2,06% gesunken und haben damit ihren zweiten Wochenverlust in Folge verzeichnet.
Der Preis von Brent ist in 2016 um nahezu 13% gefallen, da die Investoren besorgt sind, dass ein gewaltiger Produktionsüberschuss mit einer Verlangsamung der Weltkonjunktur zusammenfällt.
Die weltweite Ölförderung steigt schneller an als die Nachfrage, im Gefolge des Schieferölbooms in den USA und der Entscheidung der Organisation Erdölexportierender Länder im letzten Jahr die Produktion nicht zu vermindern.
Die Probleme der Überversorgung werden noch einmal zunehmen, wenn der Iran seine Exporte in den globalen Ölmarkt wiederaufnimmt.
Unterdessen betrug der Aufpreis eines Kontrakts auf Brent gegenüber der Sorte West Texas Intermediate 3,92 USD, während die Differenz am Donnerstag noch 3,85 USD betragen hatte.
In der kommenden Woche werden die Investoren die Inflationsdaten aus den USA nach Anzeichen untersuchen, ob die Federal Reserve in diesem Jahr die Zinsen überhaupt wird anheben können.
China wird genau beobachtete Außenhandels- und Inflationsdaten herausgeben. Zudem werden am Montag die Märkte in China wieder ihre Türen öffnen, nachdem sie eine Woche lang wegen der Feiern zum chinesischen Neujahrsfest geschlossen waren.
Vor Beginn der kommenden Woche hat Investing.com eine Liste dieser und anderer Ereignisse zusammengestellt, die die Märkte beeinflussen könnten.
Montag, den 15. Februar
Japan veröffentlicht vorläufige Zahlen zum Wirtschaftswachstum im vierten Quartal.
China berichtet zur Außenhandelsbilanz.
In den USA sind die Märkte aufgrund eines nationalen Feiertags geschlossen.
Dienstag, den 16. Februar
In der Eurozone berichtet das ZEW Institut zum Geschäftsklima in Deutschland.
Die USA legen einen Bericht zum Zustand des produzierenden Gewerbes in der Region New York vor.
Mittwoch, den 17. Februar
Die USA geben Daten zu den Erzeugerpreisen, den Baugenehmigungen, den Hausbauanfängen und der Industrieproduktion heraus, während die Fed das Protokoll ihrer geldpolitischen Sitzung um Januar veröffentlichen wird, als sie die Zinssätze unverändert gelassen hat.
Später veröffentlicht das American Petroleum Institute, ein Industrieverband, seinen wöchentlichen Report zu den US-Ölvorräten.
Donnerstag, den 18. Februar
China veröffentlicht die amtlichen Zahlen zur Verbraucher- und Erzeugerpreisinflation.
Die USA legen Berichte zur Lage im produzierenden Gewerbe in der Region um Philadelphia, als auch die wöchentlichen Zahlen der Regierung zu den Erstanträgen auf Arbeitslosengeld vor, während die US-Energieinformationsbehörde wie jede Woche ihren Bericht zu den Ölvorräten herausgibt.
Freitag, den 19. Februar
Die USA runden die Woche mit Daten zur Verbraucherpreisinflation ab.