Investing.com - Kursfeuerwerk bei der Genius Group (NYSE:GNS): Die Aktien des in Singapur ansässigen Bildungsunternehmens schossen am Donnerstag um fast 250 % in die Höhe. Hintergrund ist die Ernennung eines ehemaligen FBI-Direktors zum Leiter einer Task Force, die sich mit den im Januar bekannt gewordenen mutmaßlichen illegalen Handelsaktivitäten mit Genius-Aktien befasst.
In der Spitze legte der Aktienkurs um 265 % zu und erlebte damit den größten prozentualen Tagesanstieg aller Zeiten. Ebenso kündigte die Genius Group die Ausschüttung einer Sonderdividende an alle Aktionäre an, die einen Beitrag zur Offenlegung der Vorfälle leisten. Sie erwägt außerdem eine Zweitnotierung, die das so genannte "naked short selling" erschweren würde.
Bei ungedeckten Leerverkäufen, auch "naked short selling" genannt, hat sich der Verkäufer zum Zeitpunkt des Verkaufs noch kein Eigentum an den leerverkauften Wertpapieren verschafft. In der Folge kann es passieren, dass mehr Aktien verkauft werden, als tatsächlich im Umlauf sind, was sich auf den Aktienkurs auswirken und möglicherweise sogar zu einem Kurssturz führen kann. In vielen Ländern sind ungedeckte Leerverkäufe verboten oder unterliegen Beschränkungen. Sie werden als unethisch und potenziell schädlich für die Finanzmärkte angesehen.
Der Task Force gehören unter anderem Richard Berman, ebenfalls Direktor der Genius Group und Vorsitzender des Prüfungsausschusses des Unternehmens, sowie Roger Hamilton, Chief Executive Officer der Genius Group, an.
"Das Unternehmen steht in Kontakt mit den Regulierungsbehörden und unterstützt diese mit Informationen", wie das Ed-Tech-Unternehmen mitteilte
Nach Angaben der Genius Group haben die Anwaltskanzleien Warshaw Burstein LLP und Christian Levine Law Group mit Hilfe des Datenspezialisten Share Intel (NASDAQ:INTC) Beweise darüber erbracht, dass bestimmte Personen und/oder Unternehmen eine "beträchtliche" Menge ihrer Aktien verkauft, aber nicht geliefert haben, um den Aktienkurs künstlich zu drücken.
Das Unternehmen will nun rechtliche Schritte prüfen. In den kommenden Wochen soll eine außerordentliche Hauptversammlung abgehalten werden, um die Zustimmung der Aktionäre zu den geplanten Maßnahmen einzuholen.
von Robert Zach