Düsseldorf, 18. Mrz (Reuters) - Die Tönnies-Eignerfamilie prüft einem Agenturbericht zufolge einen milliardenschweren Verkauf ihres Fleischkonzerns. Dieser könnte dabei mit rund vier Milliarden Euro bewertet werden, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstag unter Berufung auf mit dem Vorgang vertraute Personen. Gespräche mit möglichen Bietern könnten in den nächsten Wochen beginnen. Unter anderem würden die Konkurrenten Tyson Foods (NYSE:TSN) TSN.N , JBS SA JBSS3.SA und die chinesische WH Group als Interessenten angesehen. Eine endgültige Entscheidung gebe es aber noch nicht. Haupt-Eigner des Konzerns sind Clemens und Robert Tönnies, die sich bei einem Verkauf von ihren Anteilen trennen wollten, hieß es. "Marktgerüchte werden von uns prinzipiell nicht kommentiert", erklärte ein Tönnies-Sprecher.
Tönnies hatte eigenen Angaben zufolge mit über 16.000 Mitarbeitern im Jahr 2019 einen Umsatz von 7,3 Milliarden Euro eingefahren. Im Kerngeschäft befasst sich das 1971 gegründete Unternehmen mit der Schlachtung, Zerlegung sowie Verarbeitung von Schweinen und Rindern. Tönnies mit Sitz in Rheda-Wiedenbrück in Nordrhein-Westfalen war nach einem Corona-Ausbruch im Stammwerk im vergangenen Jahr in die Schlagzeilen geraten. Über 1500 Mitarbeiter hatten sich mit dem Virus infiziert.
Clemens Tönnies war daraufhin Ende Juni 2020 von seinem Posten als Aufsichtsratschef des Fußball-Bundesligisten Schalke 04 zurückgetreten. "Meine Hauptaufgabe ist es, mich aktuell voll und ganz auf mein Unternehmen zu konzentrieren, es erfolgreich durch die schwerste Krise seiner Geschichte zu führen", begründete Tönnies damals in einem Brief an den Verein den Schritt.