FRANKFURT (dpa-AFX) - Positive Vorgaben der Börsen in Übersee dürften dem deutschen Aktienmarkt am Donnerstag vor dem Zinsentscheid der EZB zu einem freundlichen Auftakt verhelfen. Der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex Dax (DAX) signalisierte rund eine Dreiviertelstunde vor dem Start ein Plus von 0,35 Prozent auf 10 683 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) zeichnete sich ebenfalls eine höhere Eröffnung ab.
Mit einem Start über dem Bereich um die 10 650 Zähler würde der Dax abermals versuchen, diesen Widerstand hinter sich zu lassen. Zur Wochenmitte hatte er diese Zone nicht dauerhaft überwinden können. Wirklich aufhellen würde sich das Bild laut dem Chartexperten Franz-Georg Wenner vom Börsenstatistik-Magazin Index-Radar aber erst bei einem nachhaltigen Sprung über die Marke von 10 800 Punkten.
EZB-ANLEIHEKAUFPROGRAMM IM BLICK
Der Fokus der Anleger richtet sich im Tagesverlauf auf die Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB). Zwar werden keine konkreten Entscheidungen erwartet. Allerdings dürfte sich EZB-Präsident Mario Draghi mit der Frage konfrontiert sehen, was an Medienberichten dran sei, dass die Notenbank über ein Auslaufen ihrer Anleihekäufe nachdenke.
Bereits in der Nacht hatten die Investoren auf die letzte Fernsehdebatte der US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump und Hillary Clinton geblickt. Ersten Blitz-Umfragen zufolge ging auch aus dieser Clinton als Sieger hervor.
LUFTHANSA ÜBERZEUGT MIT PROGNOSEN - GEA BRICHT EIN
Auf der Unternehmensseite gab es viel Licht und Schatten: Während die Fluggesellschaft Lufthansa (XETRA:LHAG) wieder etwas zuversichtlicher für das Gesamtjahr geworden ist, musste der Anlagenbauer Gea Group (XETRA:G1AG) bei seinen Prognosen zurückrudern. Die Lufthansa-Papiere verteuerten sich auf der Handelsplattform Tradegate im Vergleich zum Xetra-Schluss vom Vortag um 3,65 Prozent. Der Gea-Kurs brach um rund 15 Prozent ein.
Für Bewegung sorgten zudem Analystenkommentare. Die Anteilsscheine des Großküchengeräteherstellers Rational (XETRA:RAAG) gewannen nach einer Kaufempfehlung der Deutschen Bank (DE:DBKGn) auf Tradegate 1,47 Prozent.
Die Experten der französischen Investmentbank Exane BNP Paribas wurden für die Papiere des Modekonzerns Hugo Boss (XETRA:BOSSn) zuversichtlicher. Der Kurs stieg auf Tradegate um 1,88 Prozent.