FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Optimismus am deutschen Aktienmarkt scheint anzuhalten. Dank der Hoffnung auf ein Ende des griechischen Schuldendramas winkt dem Dax (DAX) am Mittwoch der dritte Gewinntag in Folge. Nach einer monatelangen Hängepartie wollen sich die Euro-Finanzminister am Abend auf ein Spar- und Reformpaket für Griechenland einigen. Die Reformzusagen sind Voraussetzung für die Auszahlung dringend benötigter neuer Milliardenhilfen an das pleitebedrohte Land.
Eine dreiviertel Stunde vor dem Handelsstart ließ der Dax-Indikator X-Dax eine 0,15 Prozent höhere Eröffnung des deutschen Leitindex erwarten. Am Dienstag hatte er etwas höher geschlossen und damit an seinen fulminanten Wochenauftakt angeknüpft. Der Future auf den EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) deutete am Mittwochmorgen einen 0,11 Prozent festeren Start für den Leitindex der Eurozone an.
Als Kursstütze könnten sich die Vorgaben der Übersee-Börsen erweisen: Der Future auf den US-Leitindex Dow Jones Industrial (US 30) legte seit dem europäischen Börsenschluss ein wenig zu, während es in Asien ebenfalls weiter bergauf ging.
WARNUNG VOR ZU HOHEN ERWARTUNGEN
Börsianer warnten indes vor zu hohen Erwartungen für eine rasche Lösung. Zwar habe die Athener Regierung mit neuen Spar- und Reformvorschlägen Fortschritte in Richtung einer Einigung mit den Geldgebern gemacht, räumte Marktstratege Craig Erlam vom Währungshändler Oanda ein. Doch solche Gespräche gingen selten reibungslos über die Bühne, und selbst im derzeit fortgeschrittenen Verhandlungsstadium könnten noch Meinungsverschiedenheiten für Verzögerungen sorgen.
Unabhängig vom Ausgang der abendlichen Finanzminister-Gespräche geht Erlam aber davon aus, dass es eine Vereinbarung geben wird, die es den Anlegern erlaube, sich wieder auf fundamentale Wirtschaftsdaten zu konzentrieren. Nach den gestrigen, besser als erwartet ausgefallenen Einkaufsmanager-Indizes aus der Eurozone ist er mit Blick auf das anstehende deutsche Ifo-Geschäftsklima optimistisch.
LEG IMMOBILIEN UNTER DRUCK ERWARTET NACH KAPITALERHÖHUNG
Unternehmensseitig sah die Agenda am Mittwoch einmal mehr übersichtlich aus. Im MDax (MDAX) der mittelgroßen Werte dürften die Aktien von LEG Immobilien (XETRA:LEGn) nach einer Kapitalerhöhung zunächst unter Druck geraten: Beim Broker Lang & Schwarz (L&S) verloren sie vorbörslich 2,34 Prozent auf 64,08 Euro.
Im Tagesverlauf sei aber eine Kurserholung zu erwarten, erklärten Händler. Die rund 1,2 Millionen neuen Aktien zur Finanzierung eines Zukaufs seien für einen Stückpreis von 61,54 Euro an institutionelle Investoren verkauft worden, hatte das Unternehmen am Dienstagabend mitgeteilt. Damit nahm LEG 73,6 Millionen Euro ein.