FRANKFURT (dpa-AFX) - Das mutmaßliche Aus für die erhoffte Ehe von Fiat Chrysler (6:FCHA) und Renault (9:RENA) ist vor allem den Renault-Anlegern am Donnerstag bitter aufgestoßen. Während die Franzosen herbe Kursverluste einstecken mussten, verhalfen versöhnliche Töne der Regierung in Paris den Papieren von Fiat Chrysler zu einem moderaten Aufschlag. Der italienisch-amerikanische Konzern hatte am Morgen das Angebot für den französischen Hersteller überraschend zurückgezogen. Zuvor hatte der Renault-Verwaltungsrat seine Entscheidung über die Aufnahme förmlicher Fusionsgespräche mit FCA auf Antrag der französischen Regierung ohne weitere Angaben von Gründen verschoben.
Paris sieht die Schuld für das Scheitern der Verhandlungen offenbar auf der anderen Seite. Aus Paris verlautete, der italienisch-amerikanische Konzern habe massiven zeitlichen Druck ausgeübt. Frankreich teilte unterdessen aber mit, dass die Tür für eine Fusion mit den Italienern noch offen sei.
Den Renault-Aktien half dies aber nicht, in Paris ging es um mehr als 6 Prozent auf 52,60 Euro abwärts. Damit bewegen sich die Papiere der Franzosen wieder nahe des tiefsten Niveaus seit Herbst 2014, nachdem die Hoffnung auf den Deal mit Fiat Chrysler sie zuletzt noch über die Marke von 58 Euro getrieben hatte.
Anders dagegen die Fiat-Chrysler-Papiere: Sie hatten zum Auftakt in Mailand um fast vier Prozent nachgegeben, konnten die Verluste im Handelsverlauf aber aufholen und schlossen leicht im Plus.